Freitag, 20. September 2013

Ulanen – Regiment 7

(Großherzog von Baden)

 

Stiftungstag:                      
14.04.1734 in Tradition des sächsischen Ulanen-Regiments Prinz Clemens und des Freikorps von Hellwig               

Errichtet:                             
07.03.1815 in Nantes / Frankreich

Auflösungstag:                 
01.10.1919


Garnisonsstandorte:       
1815-1816 Charleville
1816-1818 Sedan, Gorze, Bras, Dugny, Léronville, Sampigny
1818-1819 Siegburg
1819-1851 Bonn
1851-1857 Saarbrücken
1858-1859 Saarbrücken, Saarlouis, Frankfurt/M. Mainz
1860-1878  Saarbrücken, Saarlouis
1878-1896 Saarburg
1896-1914 Saarbrücken

                                               
Feldzüge:                           
1815 Krieg gegen Frankreich
1849 Kämpfe in Baden
1866 Deutsch-Österreichischer Krieg
1870-1871 Deutsch-Französischer Krieg
1914-1918 I. Weltkrieg


Armeekorps:                     
XXI. Armeekorps
31. Division, 31. Kavallerie - Brigade zusammen mit dem Westfälisches Dragoner-Regiment Nr. 7                           

 
Uniform:
Waffenrock (Ulanka) blau mit roten Kragen und Aufschlägen, weiße Knöpfe
Unfiorm 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock (Ulanka) Grundtuch feldgrau, Stehkragen und Ärmelaufschläge Ponceaurot, Vorstöße an den Rückennähten, Taschenleisten, am unteren Rand der Schöße ponceaurot, Schulterklappen (eckig), Tuch ponceaurot, Abzeichen zitronengelb, Vorstoß zitronengelb, Knöpfe blank, aus Nickel.



Regimentsgeschichte:
Die Geschichte des Regimentes beginnt wie die vieler anderer Regimenter der preußischen Armee während der napoleonischen Kriege. Das Regiment wurde am 07. März 1815 aus 2 Eskadrons des sächsischen Ulanen - Regiment Prinz Clemens, aus Kavalleristen des Freikorps Hellwig und 2 Eskadrons Freiwilliger vom Freikorps Schill gegründet.  In der Tradition und Erinnerung an das sächsische Ulanen - Regiment Prinz Clemens wurde von Kaiser Wilhelm am 14. April 1909 der Stiftungstag des Regimentes auf den 14. April 1734 zurückverlegt. Das Regiment gehörte zunächst zum VIII. Armeekorps, bevor es kurz  vor Ausbruch des I. Weltkrieges am 01. Oktober 1912 dem neu aufgestellten XXI. Armeekorps mit Sitz in Saarbrücken unterstellt wurde.
Im Verlauf des Krieges verloren die Kavallerie – Regimenter zunehmend an strategischer und militärischer Bedeutung und wurden häufig als Verband zerrissen oder als Infanterie im Stellungskrieg eingesetzt. Dies trifft in besonderer Art und Weise auch auf das Ulanen – Regiment Nr. 7 zu. Bei Kriegsausbruch wurde das gesamte Regiment zunächst an der Westfront eingesetzt. Im weiteren Verlauf erfolgte die Aufteilung der Eskadrons auf andere Einheiten. Eine übersichtliche Darstellung der Einsatzgebiete des Regiments ist deshalb sehr schwierig. Nachfolgend wird deshalb nur eine kurze generelle Übersicht zu den Frontabschnitten gegeben und auf die entsprechende Regimentsgeschichte verwiesen.


03.08.1914 – 09.08.1914  
Grenzschutzgefechte bei Dieuze

10.08.1914 – 20.08.1914  
Grenzkämpfe im Westen (Weißkirchen, Mulcey, Güblingen, Gisselfingen)

20.08.1914 – 16.09.1914  
Schlacht in Lothringen, Mortagne, Fort Monoviller

17.09.1914 – 28.09.1914  
Verlegung nach St. Quentin, Bewegungskrieg, Ham, Villers St. Christophe, Nesle,
Champion, Cambrai u.a.m.

Am 28.09.1914 erfolgt die Auflösung des Regimentsverbands. Die 3. und 4.Eskadron 
werden zusammen mit der 4. und 5. Eskadron des Dragoner – Regiments Nr. 7 zum 
kombinierten Kavallerie – Regiment von Flotow zusammengefasst. Die 1. und 5.
Eskadron sowie der Regimentsstab werden weiter bei der 31. Infanterie – Division
eingesetzt., geben aber Mannschaften an die 32. und 62. Infanterie – Brigade ab.
Frontabschnitte der 1. und 5. Eskadron, sowie des Regimentsstabes:

06.10.1914 – 30.01.1915  
Kämpfe an der Somme, Omniecourt

02.02.1915 – 06.03.1915  
Verlegung an die Ostfront, Raum Heinrichswalde, Jagsten, Winterschlacht in den Masuren (
Pöttkallen, Mikehnen, Kupry, Sowiki, Berzyny).

06.03.1915 – 29.05.1915  
Gefechte bei Sejny, Krasnopol, Krasna, Raum Kalvarja-Ludwinow.

29.05.1915 – 20.08.1915  
Kämpfe bei Augustow, Mariampol und an der Jeszja, bei Weiwery, Belagerung von Kowno.

20.08.1915 – 26.07.1916  
Bei der Etappeninspektion Ost. Die 1. Eskadron wird dem III. Reserve – Korps unterstellt.

01.10.1916 – 18.12.1917  
Im Verband der 31. Infanterie – Division, IR 174

 
Frontabschnitte der 3. und 4. Eskadron:

28.09.1914 – 16.11.1914  
Kämpfe an der Westfront im Großraum Lens

16.11.1914 – 13.12.1914  
Verlegung an die Ostfront.

13.12.1914 – 25.02.1915  
Kämpfe an der Bzura, Weichselschutz bei Plock.

26.02.1915 – 02.03.1915  
Marsch von Krasnybor bis Lomcza.

03.03.1915 – 07.04.1915  
Stellungskämpfe bei Lipniki und Pupkoswizna

18.04.1915 – 14.05.1915  
Verlegung nach Krakau und Teilnahme am Durchbruch bei Gorlice.

14.05.1915 – 12.06.1915  
Schlacht am San, Kämpfe um Przemysl.

13.06.1915 – 16.07.1915  
Schlacht bei Lemberg.

Am 29.06.1915 wird die 3. Eskadron der 119. Infanterie – Division, Regiment von Wedel
unterstellt.


Einsatz der 3. Eskadron:

29.06.1915 – 01.07.1915  
Zusammen mit der 119. Inf.Div. Vormarsch zum Bug.

01.07.1915 – 26.08.1915  
Im Verband der 119. Inf.Div. in Galizien, Stanislau

26.08.1915 – 23.03.1916  
Kämpfe am Bug, Brest-Litowsk.

23.03.1916 – 09.07.1916  
Kämpfe nördlich des Narotschsees im Verband der 31. Infanterie – Division.

09.07.1916 – 10.02.1918  
Verlegung nach Wilna, Kowel.

10.02.1918 – Nov. 1918    
Kämpfe an der Westfront, Raum Soissons und Reims.

 
Einsatz der 4. Eskadron:

29.06.1915 – 24.08.1915  
Schlacht von Hrubleszow, Kämpfe an der Ucherka, Übergang über den Bug und Einnahme
von Brest-Litowsk.

25.08.1915 – 24.09.1915  
Verfolgung der russischen Armee, Kobryn, Überschreitung des Dnjepr-Bug-Kanals,
Verfolgungskämpfe bei Pinsk und Logischin.

24.09.1915 – 12.07.1916  
Winterstellungskämpfe in den Pripet –Sümpfen und am Stachod.

13.07.1916 – 08.10.1916  
Kämpfe und Einsatz an der Ostfront.

08.10.1916 – 01.04.1918  
Verlegung an die Westfront, Raum Wevelghem, Arras, Cambrai, Neuville, im Verband der
207. Inf.Division.

Das Kriegstagebuch des Eskadron endet am 01. April 1918

 Nach dem Waffenstillstand werden die Eskadrons des Ulanen – Regiments bei
Tangermünde zusammengezogen und demobilisiert. Teile des Regiments werden am 27.03.1919 der Deutschen Schutzdivision angegliedert. Ende April 1919 werden aus den Resten des Ulanen – Regiments Nr. 7 und des Husaren – Regiments von Ziethen das kombinierte Reichswehr Kavallerie Regiment Nr. 25a gebildet, welche im Januar 1920 wieder aufgelöst wird. Aus je einer Eskadron des Ulanen – Regiments 7, des Husaren – Regimenter 3 und 10, dem Dragoner – Regiment 6 sowie dem Kürassier – Regiment 6 das Reiter – Regiment Nr. 3 der Reichswehr gebildet, welches in Rathenow stationiert wird.

 Literatur:
 
Leon von Pfannenberg / Robert Riedel, Das Ulanen-Regiment Großherzog von Baden (Rheinisches Nr. 7) im Weltkrieg 1914-1918, Verlag Georg Stilke, Berlin 1923

A. Dove, Großherzog Friedrich von Baden,
Heidelberg 1902

H.Oncken, Großherzog Friedrich I. von Baden und die deutsche Politik,
Berlin 1927

E. Epner, Geschichte des Rheinischen Ulanen – Regiments Nr. 7,
Berlin 1902

O. Kusenberg, Geschichte des Rheinischen Ulanen – Regiments Nr. 7,
Berlin 1890

 

 

 

 

 

 

 

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