Stiftungstag:
01.10.1911
Errichtet:
01.10.1911
Auflösungstag:
1918
Garnisonsstandorte:
bis 1914 Stab und 1. Kompanie Köln, 2. Kompanie, Düsseldorf,
3. Kompanie Darmstadt
Feldzüge:
1914 – 1918 I. Weltkrieg
Armeekorps:
VIII. Armeekorps
Uniform:
Die
Uniformierung der Luftschiffer war identisch mit der Uniform der technischen
Truppen, mit den weißen Litzen des Garde-Pionier-Bataillons am Kragen und den
Aufschlägen, nur zusätzlich mit einem „L“ auf den Achselklappen und einem
niedrigen Tschako statt des Helms.
Um das Jahr
1880 begannen alle großen europäischen Heere mit der Aufstellung von
Luftschiffertruppen. Die ersten preußischen Schritte zum Aufbau einer
Luftschiffertruppe erfolgte am 01.06.1884 durch Gründung eines
„Ballon-Detachements“. Am 01.04.187 erfolgte die Umwandlung des Detachements in
eine Luftschiffer-Abteilung. Im Jahre 1894 kam eine Luftschiffer-Lehranstalt
hinzu. Am 01.10.1901 erfolgte die Umwandlung in ein Luftschiffer-Bataillon zu 2
Kompanien. Die weitere Entwicklung führte 1906 zur Übernahme des Zeppelin LZ 1
für das Heer und im Oktober / November 1909 zum ersten größeren
Luftschiffmanöver. Ein Jahr später wurden die Luftschiffe dem Kaiser
vorgestellt und am 01.10.1911 erfolgte die Aufstellung der
Luftschiff-Bataillone 2 und 3. Im Verlauf des Krieges wurde die Luftschiffe zur
Beobachtung aber auch zu ersten Bombardements eingesetzt. Die Luftschiffe wurde
über Großbritannien und über Paris eingesetzt.
Die Luftschiffer waren als Teil der
Verkehrstruppen des Preußischen Heeres zunächst dem Eisenbahn-Regiment 1
angegliedert. 1894 erfolgte im Zuge einer Umgliederung bei der Führung der
Eisenbahn-Brigade die Bestimmung, dass die Luftschiffer-Abteilung als
selbständiger Truppenteil der Eisenbahn-Brigade unmittelbar unterstellt wird.
Im Rahmen der Verkehrstruppen gehörten die Luftschiffer wie die Eisenbahner zum
Garde-Korps. 1901 gab es bereits ein Luftschiffer-Bataillon zu zwei Kompanien,
das eine eigens neu errichtete Kaserne in Berlin-Reinickendorf bezog.
Nach Anregung der Stadt Köln wurde in Köln –
Bickendorf eine Luftschiffhalle errichtet, die drei Luftschiffen Platz bot und
im Mai 1909 fertiggestellt wurde. Bereits im August 1909 wurden drei
Luftschiffe nach Köln verlegt. Aus diesem „Vorauskommando“ wurde am 01.10.1911
das Luftschiffer-Bataillon 3 gegründet. Nach Beginn des I. Weltkrieges bildete
der Stab des Bataillons die Ersatzabteilung, durch den nachfolgend die
Feldluftschifferabteilungen 2, 6 und 7 gegründet wurden. Aus der 1. Kompanie
ging die Lenkluftschifftruppe 4 hervor. Aufgestellt wurde ebenfalls das
Lenkluftschiffer-Bataillon Brüssel mit 3 Lenkluftschifftrupps in Brüssel, sowie
je einem in Gontrode und Maubeuge. Dieses Bataillon wurde bereits Ende 1914 als
Luftschiffer-Bataillon Stollenwerck als Infanterie an der Westfront eingesetzt.
Durch die Feldluftschiffer-Abteilungen wurden die Fesselballone bedient, welche
für die Artillerie-Beobachtung äußerst wichtig wurden. Die eigentlichen
Luftschiffe wurde durch die Lenkluftschiff-Trupps bedient. Während des
Bestehens des Bataillons waren in Köln folgende Luftschiffe stationiert:
Z VI, -
Hauptmann Kleinschmidt. Das Luftschiff unterstützte am 05./06.08.1914 den
Angriff
auf Lüttich und strandete angeschossen zwischen Köln und Bonn.
LZ 35, -
Hauptmann Mäsius, Angriff auf Paris am 20./21.03.1915.
LZ 37, -
Oberleutnant von Hagen, wurde am 07.06.1915 nach einem Angriff auf Gent
abgeschossen.
LZ 93, - Hauptmann Bode.
Luftschiff „Sachsen“ – Leutnant z.S.d.R.
Lehmann, der später mit Luftschiff „Hindenburg bei Lakehurst USA den Tod fand.
Der bedeutenste Luftschiffkommandeur aus Köln
war Hauptmann Horn. Er flog Angriffe auf Paris und London und wurde mit dem
Luftschiff LZ 77 bei Revigny am 21.02.1916 abgeschossen. Am 08.10.1918 wurde
das letzte Heeresluftschiff LZ 113 außer Dienst gestellt.
In der Wehrmacht übernahm die Ballonabteilung 16 die Tradition des Luftschifferbataillons
Nr. 3.
Flieger – Bataillon 3:
Bereits im Jahre 1908
beabsichtigte man, in Köln ein ziviles Fluggelände einzurichten. Am 05.09.1912
erfolgte die Grundsteinlegung zur Fliegerstation, dem späteren Flughafen
Butzweilerhof. Im selben Jahr wurde dem Reichsfiskus das Gelände Butzweiler Hof
von der Stadt Köln zur Errichtung einer militärischen Fliegerstation auf 20
Jahre verpachtet. Das Gelände war hierfür besonders geeignet, da
es in unmittelbarer Nähe an die in Köln – Bickendorf errichtete Luftschiffhalle
und Unterkünfte des Luftschiffer – Bataillons 3 grenzte. Ab 1913 erfolgte die
Errichtung von 4 freitragenden Flugzeughallen und anderen Gebäuden. Am
01.04.1913 nahm die 1. Kompanie des Flieger – Bataillons Nr. 3 den Dienst in
Köln auf. Die 2. Kompanie war in Hannover und die 3. Kompanie in Darmstadt
stationiert.
Literatur:
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