Montag, 23. September 2013

Luftschiffer – Bataillon 3

 

Stiftungstag:                      
 01.10.1911              

Errichtet:                             
01.10.1911

Auflösungstag:                 
1918

Garnisonsstandorte:       
bis 1914  Stab und 1. Kompanie Köln, 2. Kompanie, Düsseldorf, 3. Kompanie Darmstadt

Feldzüge:                           
1914 – 1918            I. Weltkrieg

Armeekorps:                     
VIII. Armeekorps


Uniform:
Die Uniformierung der Luftschiffer war identisch mit der Uniform der technischen Truppen, mit den weißen Litzen des Garde-Pionier-Bataillons am Kragen und den Aufschlägen, nur zusätzlich mit einem „L“ auf den Achselklappen und einem niedrigen Tschako statt des Helms.

 
Geschichte:
Um das Jahr 1880 begannen alle großen europäischen Heere mit der Aufstellung von Luftschiffertruppen. Die ersten preußischen Schritte zum Aufbau einer Luftschiffertruppe erfolgte am 01.06.1884 durch Gründung eines „Ballon-Detachements“. Am 01.04.187 erfolgte die Umwandlung des Detachements in eine Luftschiffer-Abteilung. Im Jahre 1894 kam eine Luftschiffer-Lehranstalt hinzu. Am 01.10.1901 erfolgte die Umwandlung in ein Luftschiffer-Bataillon zu 2 Kompanien. Die weitere Entwicklung führte 1906 zur Übernahme des Zeppelin LZ 1 für das Heer und im Oktober / November 1909 zum ersten größeren Luftschiffmanöver. Ein Jahr später wurden die Luftschiffe dem Kaiser vorgestellt und am 01.10.1911 erfolgte die Aufstellung der Luftschiff-Bataillone 2 und 3. Im Verlauf des Krieges wurde die Luftschiffe zur Beobachtung aber auch zu ersten Bombardements eingesetzt. Die Luftschiffe wurde über Großbritannien und über Paris eingesetzt.

Die Luftschiffer waren als Teil der Verkehrstruppen des Preußischen Heeres zunächst dem Eisenbahn-Regiment 1 angegliedert. 1894 erfolgte im Zuge einer Umgliederung bei der Führung der Eisenbahn-Brigade die Bestimmung, dass die Luftschiffer-Abteilung als selbständiger Truppenteil der Eisenbahn-Brigade unmittelbar unterstellt wird. Im Rahmen der Verkehrstruppen gehörten die Luftschiffer wie die Eisenbahner zum Garde-Korps. 1901 gab es bereits ein Luftschiffer-Bataillon zu zwei Kompanien, das eine eigens neu errichtete Kaserne in Berlin-Reinickendorf bezog.

Nach Anregung der Stadt Köln wurde in Köln – Bickendorf eine Luftschiffhalle errichtet, die drei Luftschiffen Platz bot und im Mai 1909 fertiggestellt wurde. Bereits im August 1909 wurden drei Luftschiffe nach Köln verlegt. Aus diesem „Vorauskommando“ wurde am 01.10.1911 das Luftschiffer-Bataillon 3 gegründet. Nach Beginn des I. Weltkrieges bildete der Stab des Bataillons die Ersatzabteilung, durch den nachfolgend die Feldluftschifferabteilungen 2, 6 und 7 gegründet wurden. Aus der 1. Kompanie ging die Lenkluftschifftruppe 4 hervor. Aufgestellt wurde ebenfalls das Lenkluftschiffer-Bataillon Brüssel mit 3 Lenkluftschifftrupps in Brüssel, sowie je einem in Gontrode und Maubeuge. Dieses Bataillon wurde bereits Ende 1914 als Luftschiffer-Bataillon Stollenwerck als Infanterie an der Westfront eingesetzt. Durch die Feldluftschiffer-Abteilungen wurden die Fesselballone bedient, welche für die Artillerie-Beobachtung äußerst wichtig wurden. Die eigentlichen Luftschiffe wurde durch die Lenkluftschiff-Trupps bedient. Während des Bestehens des Bataillons waren in Köln folgende Luftschiffe stationiert:
 Z VI, - Hauptmann Kleinschmidt. Das Luftschiff unterstützte am 05./06.08.1914 den Angriff
auf Lüttich und strandete angeschossen zwischen Köln und Bonn.

 LZ 35, - Hauptmann Mäsius, Angriff auf Paris am 20./21.03.1915.

 LZ 37, - Oberleutnant von Hagen, wurde am 07.06.1915 nach einem Angriff auf Gent abgeschossen.

LZ 93, - Hauptmann Bode.

Luftschiff „Sachsen“ – Leutnant z.S.d.R. Lehmann, der später mit Luftschiff „Hindenburg bei Lakehurst USA den Tod fand.

Der bedeutenste Luftschiffkommandeur aus Köln war Hauptmann Horn. Er flog Angriffe auf Paris und London und wurde mit dem Luftschiff LZ 77 bei Revigny am 21.02.1916 abgeschossen. Am 08.10.1918 wurde das letzte Heeresluftschiff LZ 113 außer Dienst gestellt. In der Wehrmacht übernahm die Ballonabteilung 16 die Tradition des Luftschifferbataillons Nr. 3.
Flieger – Bataillon 3:
Bereits im Jahre 1908 beabsichtigte man, in Köln ein ziviles Fluggelände einzurichten. Am 05.09.1912 erfolgte die Grundsteinlegung zur Fliegerstation, dem späteren Flughafen Butzweilerhof. Im selben Jahr wurde dem Reichsfiskus das Gelände Butzweiler Hof von der Stadt Köln zur Errichtung einer militärischen Fliegerstation auf 20 Jahre verpachtet. Das Gelände war hierfür besonders geeignet, da es in unmittelbarer Nähe an die in Köln – Bickendorf errichtete Luftschiffhalle und Unterkünfte des Luftschiffer – Bataillons 3 grenzte. Ab 1913 erfolgte die Errichtung von 4 freitragenden Flugzeughallen und anderen Gebäuden. Am 01.04.1913 nahm die 1. Kompanie des Flieger – Bataillons Nr. 3 den Dienst in Köln auf. Die 2. Kompanie war in Hannover und die 3. Kompanie in Darmstadt stationiert.


Literatur:






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen