(1. Rheinisches )
Stiftungstag:
07.03.1815
Errichtet:
07.03.1815
in Wriezen a. O. aus der 4. Eskadron des Husaren Regiments 1 und aus
Mannschaften des schlesischen National Kavallerie Regiments
Auflösungstag:
01.10.1919
in Bonn
Garnisonsstandorte:
1815-1816 Salzwedel
1816-1817 Inowroclaw, Slupce, Trzemeszno,
Rogasen1817-1831 Polnisch Lissa, Ostrowo, Kempen, Kosten, Krotoschin
1832-1852 Inowroclaw, Wreschen
1852-1919 Bonn
Feldzüge:
1815 Krieg gegen Frankreich
1848 Kämpfe in Polen1866 Deutsch-Österreichischer Krieg
1870-1871 Deutsch-Französischer Krieg
1914-1918 I. Weltkrieg
Armeekorps:
VIII.
Armeekorps
15. Division, 15. Kavalleriebrigade
zusammen mit Kürassier-Regiment 8
Uniform:
Waffenrock (Attila) in russisch-blau, goldene Schnüre
und Knöpfe, Kolpak rot
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau mit schwarzen Knöpfen und Rückenrosetten, Bortenbesatz am Stehkragen und an den Ärmeln grau mit gelbgeränderten, ponceaurotem Streifen in der Mitte, Schulterschnüre russischblau/goldgelb, Abzeichen von Nummernschnur goldgelb.
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau mit schwarzen Knöpfen und Rückenrosetten, Bortenbesatz am Stehkragen und an den Ärmeln grau mit gelbgeränderten, ponceaurotem Streifen in der Mitte, Schulterschnüre russischblau/goldgelb, Abzeichen von Nummernschnur goldgelb.
Regimentsgeschichte:
Das Königs – Husaren - Regiment Nr. 7 (1.Rheinisches)
wurde im Jahre 1815 aus Mannschaften des 1813 von Karl Henckel von Donnersmark
aufgestellten Schlesischen National
Husaren Regimentes und der 4. Eskadron Husaren Regimentes Nr. 1 in Wriezen a.
O. aufgestellt. Das Regiment wurde dem V. Armeekorps unter dem Oberbefehl des
General Graf York von Wartenburg unterstellt. Im Dezember 1815 wurde das
Regiment von Salzwedel nach Osten verlegt und bildete zusammen mit dem
1.Leib-Husaren-regiment die 10. Kavallerie-Brigade. Die neuen
Garnisonsstandorte waren Inowroclaw (1.Eskadron), Slupce (2.Eskadron),
Trzemeszno (3.Eskadron) und Rogasen (4.Eskadron). Bereits im Jahre 1817
erfolgte die Verlegung des Regimentes nach Polnisch Lissa, Ostrowo, Kempen und
Kosten. Nach einer längeren Friedenszeit wurde das Regiment im Jahre 1848 gegen
Aufstände in Polen eingesetzt. Im Juli
1852 wird das Regiment in seine neue Garnison nach Bonn verlegt, wo es bis zu
seiner Auflösung im Jahre 1919 stationiert bleiben sollte. Im Jahre 1861 erhält
das Regiment die Bezeichnung Königs-Husaren (1.Rheinisches) Regiment Nr. 7. Das
Jahr 1866 brachte den Feldzug gegen Österreich und 1870/1871 folgte der Feldzug
gegen Frankreich. Im Verband des VIII. Armeekorps nahm das Regiment an den
Kämpfen um Metz, Moreuil, Berteaucourt, Amiens, Buchy, Rouen, Honfleur, Hallue,
Daours, Sapignies, Bapaume, Tertry, Trefcon, St. Quentin und Dallon teil, bevor
es wieder in seine Garnison nach Bonn zurückkehrte. Die nächsten Jahre waren
wie bei allen militärischen Einheiten mit Übungen und Manövern angefüllt. Nach
Mobilmachung wurde das Regiment per Bahn nach Nennig / Moel (2. August 1914)
transportiert und an schließend nach Luxemburg verlegt, wo es zusammen mit den
weitere Einheiten der 15. Division auf die weiteren Befehle wartete. Zunächst
wurde das Regiment damit beauftragt, einzelne Aufklärungseinsätze hinter der französischen
Grenze (Bereich Differdingen-Haucourt-Longuyon-Esch-Bréhain-Boismont)
durchzuführen, um Informationen über die Stärke des Gegners zu erlangen. Am
17.08.2009 kam der lang erwartete Befehl zum Vormarsch nach Frankreich. Der
große Krieg hatte wie bei allen Einheiten des VIII. Rheinischen Armeekorps
begonnen und führte das Regiment an folgende Frontabschnitte:
17.08.1914 –
06.09.1914
Vormarsch nach Frankreich
durch die Ardennen, bis zur Maas, Orichimont, Nouzon, Sedan, Donchery, Schlacht
von Neufchâteau, Aisne, Bourcq, Souain,
Suippes, Bussy.
07.09.1914 –
12.12.1914
Schlacht an der Marne und
Rückzug, anschließend Stellungskrieg in der Champagne,
Souain, St.Hilaire. Das
Husaren-Regiment wird als Infanterie im Stellungskrieg verwendet.
13.12.1914 – 04.04.1915
Dienst bei der Kavallerie-Division Graf zur
Lippe, Kämpfe bei Somme Py, Massiges.
05.04.1915 –
30.06.1915
Kämpfe bei Arras und bei
Soissons. Teilung des Regimentes in zwei Halbregimenter.
30.06.1915 – 15.Juli
1916
Kämpfe an der Westfront. Neuorganisation
der Kavallerie-Regimenter. Endgültige Teilung
des Regimentes. Der Stab des
Regimentes wird dem VIII. Armeekorps zugewiesen. Die 1.
Eskadron wird der 15.
Infanterie-Divison, die 2. Eskadron der 16. Infanterie-Division, die 3.
Eskadron der 8.Ersatz-Division und die 4. Eskadron der 31. Landwehr-Brigade
unterstellt.
Die
einzelnen Eskadrons führten in der Folge ihre eigenen Kriegstagebücher, die
nachfolgend einzeln beschrieben werden.
1.
Eskadron:
16.07.1916
– 25.07.1916
im Einsatz bei der 16. Infanterie-Division
26.07.1916
– 02.09.1916
im Einsatz bei der 15. Infanterie-Division
03.09.1916
– 02.10.1916
bei der 7. Armee
03.10.1916
– 08.10.1916
bei der Staffel 36. des VIII. Armeekorps
09.10.1916
bis Kriegsende bei der 16. Infanterie-Division.
Die 1. Eskadron wurde bis zum 19.11.1916 an der
Westfront eingesetzt. Marais, Coucy-le-Château, Praast, Somme, St.Michel. Am
19.11.1916 erfolgte die Verlegung an die Ostfront in den Bereich Kowel.
Stellungskrieg bei Turzisk, Berestowo. Am 20.05.1917 erfolgte die Verlegung an
die Westfront bei Verriéres südlich Sedan, Bois des Dames, Stenay als Reserve.
Im Juni 1917 Verlegung nach Neuville en Ferrain nördlich Lille. Kämpfe im
Wytschaete-Abschnitt, Ypern. Es folgte eine wechselvolle Verwendung. Nach
Schließung des Waffenstillstandes kehrt die 1. Eskadron nach Deutschland
zurück, wo sie am Ende November in Münster i.W. eintrifft und in der Folge
demobilisiert wird. Das Kriegstagebuch schließt mit dem letzten Eintrag am
11.12.1918 in Thüne (östlich Lingen).
2.
Eskadron:
01.07.1916
– 23.07.1916,
im Einsatz bei der 16. Infanterie-Division, 7. Armee
23.07.1916
– 31.08.1916,
Infanterie-Division Dumrath, VIII. AK, 7. Armee
31.08.1916
– 28.09.1916,
im Einsatz bei der 15. Infanterie-Division, VIII. AK
29.09.1916
– 16.10.1916,
15. Infanterie-Division, V.Gr.C.1. Armee
17.10.1916
– 22.10.1916,
15.Infanterie-Division, XI. AK, 7. Armee
28.10.1916
– 16.11.1916,
15. Infanterie-Division, VIII. Armeekorps, 7. Armee
16.11.1916
– 27.04.1917,
15. Infanterie-Division, X. Armeekorps, Heeresgruppe Linsingen
(Ostfront).
27.04.1917
– 17.05.1917,
15. Infanterie-Division, V.V.K.U.Abteilung C erneut
an der Westfront.
18.05.1917
– 23.05.1917,
15. Infanterie-Division, Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
24.05.1917
– 09.07.1917,
15. Infanterie-Division, Gruppe Sissonne, 7. Armee
10.07.1917
– 25.09.1917,
15. Infanterie-Division, Gen.-Kommando 59. AK
26.09.1917
– 07.10.1917,
3. Infanterie-Division, Maas Gruppe West, 7.AK, 5.Armee
08.10.1917
– 18.11.1917,
15. Infanterie-Division, Wytschaete, IX. AK, 5. Armee
19.11.1917
– 24.11.1917,
15. Infanterie-Division, Gr. Gent XIV. AK.
25.11.1917
– 04.12.1917,
15. Infanterie-Division, Gr.Gent, 5.Armee, IX. R.K.
05.12.1917
– 07.12.1917, 1
5. Infanterie-Division, Etappe Inspektion 4
08.12.1917
– 22.03.1918,
15. Infanterie-Division, Ypern Gen.Kdo.Garde-Korps
23.03.1918
– 28.03.1918,
40. Reserve-Infanterie-Division
28.03.1918
– 29.03.1918,
1. Bay. Armeekorps
31.03.1918
– 01.04.1918,
6. Armee
01.04.1918
– 06.04.1918,
2. Armee
07.04.1918
– 09.06.1918,
51. Armeekorps
10.06.1918
– 01.07.1918,
IX. Armeekorps
01.07.1918
– 03.07.1918,
XII. Armeekorps
03.07.1918
– 06.08.1918,
VII. Armeekorps
06.08.1918
– 22.08.1918,
III. Bayr. Armeekorps
22.08.1918
– 24.08.1918,
XIV. Armeekorps
25.08.1918
– 30.08.1918,
Etappen-Inspektion 18
31.08.1918
– 17.10.1918,
15. Infanterie-Division, V.K.R.
17.10.1918
– 09.11.1918,
15. Infanterie-Division, IX. R.K.
09.11.1918
– 12.11.1918,
15. Infanterie-Division, XII.R.K.
12.12.1918
– 15.12.1918,
15. Infanterie-Division, XXI. Armeekorps
Wie das oben aufgeführte Unterstellungsregister belegt, wurde das Regiment häufig an den verschiedensten Brennpunkten der Westfront eingesetzt, wie an der Somme, in Flandern u.a.m.. Der kurze Einsatz im Osten erfolgte an der Front bei Kowel, ähnlich wie bei der 1. Eskadron. Nach der Rückkehr des Regimentes an die Westfront wird die Eskadron wieder an den bekannten Frontabschnitten eingesetzt und kehrt nach dem Waffenstillstand nach Deutschland zurück. Dort erfolgt in Bawinkel, Kreis Lingen, die Demobilisierung. Das Kriegstagebuch schließt am 16.12.1918 in Bawinkel.
3.
Eskadron:
16.07.1916
– 07.10.1916
8. Ersatz-Division A.A.von
Strantz (Metz)
07.10.1916
– 20.11.1916
8. Ersatz-Division, 1.
Armee (von Bülow) Armee-Reserve
20.11.1916
– 23.11.1916
214. Infanterie-Division,
A.A.von Strantz (Metz)
23.11.1916
– 25.01.1917
8. Ersatz-Division, 1.
Armee (von Bülow) Armee-Reserve
25.01.1917
– 02.02.1917
8. Ersatz-Division, A.A.C.
(früher Strantz)
02.02.1917
– 16.07.1917
I. Marine – Division
16.07.1917
– Dez. 1918
3. Marine – Division
Die Eskadron wurde im Juli 1916 im Verband der 8.
Ersatz-Divison zum Patrouillen- und Nachrichtendienst an der Somme (Péronne,
Nurlu, Moislains-Templeux la Fosse) eingesetzt. Im Somme – Abschnitt bleibt die
Eskadron bis zum November 1916. Am 19.11.1916 erfolgt die Verlegung nach
Onville in den Bereich der 214. Infanterie – Division. Von dort erfolgt am
02.02.1917 die Verlegung zum Grenzschutz an die belgisch – niederländische
Grenze (Moerkerke, Lapscheure) im Bereich der 1. Marine – Division. Im Juli
wird die Eskadron der 3. Marine – Division unterstellt und an der Front in
Flandern eingesetzt. Die Eskadron verbleibt bis zum Kriegsende der 3. Marine –
Division unterstellt, die an der Flandern – Front zum Einsatz kommt. Im August
/ September 1918 wird die 3. Marine – Division Heeresgruppenreserve im Bereich
Cambrai / Bapaume. In den verbleibenden Monaten des Jahres 1918 nimmt die
Eskadron an den Rückzugskämpfen des deutschen Heeres teil. Im September /
Oktober 1918 befand sich die Eskadron in Rieux, nordöstlich Cambrai. Am
11.11.1918 erfolgte der Waffenstillstand und die Rückkehr der 3. Eskadron in
ihre Heimat, wo die Demobilisierung in Freren, Regierungsbezirk Osnabrück,
erfolgte. Mit der Ankunft in Freren schließt das Kriegstagebuch der 3.
Eskadron.
4.
Eskadron:
Die 4. Eskadron übernimmt nach Teilung des Husaren –
Regimentes Nr. 7 zunächst den Bahnschutz im Bereich Jumencourt – Chaillebois.
Am 26.07.1916 erfolgte die Verlegung nach Metz. Nachfolgend wird die Eskadron
bei den Stellungskämpfen in Lothringen, insbesondere in der Woevreebene
westlich der Mosel und bei St. Mihiel. Ab dem 27.07.1916 ist die Eskadron der
31. Landwehr – Brigade (Kriegsbesatzung Metz) und vom 10.03.1917 bis 09.11.1918
der 255. Infanterie – Division unterstellt. Die Eskadron wird auf die Abschnitte der Festung Metz
(Salnach, Mühlen, Bezon, Liebheim, Schloß Meray und Fort Manteuffel) verteilt
und ist für die Überwachung der Erntearbeiten und russischer Gefangener, der
Stellung von Meldereitern, der Besetzung von Signalstationen, landwirtschaftlichen
Hilfsarbeiten und dem Patrouilledienst eingeteilt. Am 10.03.1917 wird die
Eskadron nach Großprunach verlegt und der neu aufgestellten 255. Infanterie –
Division unterstellt. Die Aufgabenstellung bleibt zunächst wie bisher. Am
17.07.1917 erfolgt der Einsatz an der Front im Priesterwald. Eine neue
Unterkunft wird 17.10.1917 in Neuburg / Mosel bezogen. In der Folgezeit werden
häufig Mannschaften an verschiedene andere Einheiten abgegeben, z.B. an das
Feldartillerie – Regiment 301 und zum Übungsplatz Maubert Fontaine. Der Rest
der Eskadron ist im Bereich der 255. Infanterie – Division wiederum mit dem
Patrouillen- und Meldedienst beauftragt. Am 23.03.1918 verlegt die Eskadron von
Neuburg nach Arrich an der Mosel. Im September nimmt die Eskadron an den
schweren Kämpfen bei St. Mihiel teil und wird anschließend nach Arnaville und
Dorningen verlegt, wo es am 27.09.1918 eintrifft. Dort schließt das
Kriegstagebuch der 4. Eskadron.
Literatur:
Adolf
von Deines, Geschichte des Königs-Husaren-Regimentes (1. Rheinisches) Nr. 7,
Verlag Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1876
L. Freiherr von Türcke,Geschichte des
Königs-Husaren-Regimentes,
Berlin 1904Friedrich Karl von Zitzewitz, Das Husaren-Regiment König Wilhelm (1.Rheinisches) Nr. 7, Zeulenroda 1930
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