Dienstag, 28. Mai 2013


Rheinisches Jägerbataillon 8

(10. Rheinisches )

 

Stiftungstag:                      
03.10.1815              

Errichtet:                            
13.04.1821   

Auflösungstag:                 
01.10.1919 in Schlettstadt

 
Garnisonsstandorte:       
1815 - 1816 Königswinter
1817 Aachen, Köln, Jülich, Andernach, Düsseldorf
1818 - 1830 Wetzlar
1830 - 1836 Aachen
1836 - 1867 Wetzlar
1877 - 1890 Zabern
1897 - 1919 Schlettstadt

Feldzüge:                           
1848 Kämpfe am Rhein und Westfalen
1849 Kämpfe in Baden
1866 Deutsch – Österreichischer Krieg
1870 - 1871 Deutsch - Französischer Krieg
1914 - 1918 I. Weltkrieg

Armeekorps:                     
VIII. Armeekorps                             
15. Division, 29. Infanteriebrigade zusammen mit Infanterie-Regiment  

 
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock graugrün, Vorstöße an den Taschenleisten und vorn herunter hellgrün, blanke Knöpfe aus Tombak. Stehkragen, Ärmelaufschläge und Vorstöße hellgrün, Schulterklappen hellgrün mit roten Abzeichen.


Regimentsgeschichte:
Das Rheinische Jägerbataillon 8 wurde im Jahre 1815 in Aachen aus Teilen der sächsischen Infanterie und des nassauischen Infanterie-Regimentes Nr. 1, Nassau Usingen, sowie Teilen des Bergischen Jägerbataillons gebildet. Die ersten Garnisonsstandorte waren Königswinter und Siegburg und wechselten später häufig (Kreuznach, Aachen, Köln, Jülich, Andernach, Düsseldorf), bevor das Bataillon 1818 nach Wetzlar verlegt wurde. Im Jahre 1821 wurde das Bataillon geteilt. Die 1. und 2. Kompanie wurden zur 3. westfälischen Schützenabteilung zusammengefasst und dem VII. Armeekorps zugewiesen. Die 3. und 4. Kompanie bildeten fortan die 4. rheinische Schützenabteilung und waren dem VIII. Armeekorps angeschlossen und ihr Mannschaftsersatz rekrutierte sich aus den Regierungsbezirken Köln, Aachen, Koblenz und Trier.
Nachdem im Jahre 1830 erneute revolutionäre Unruhen in Frankreich ausbrachen, wurde das Bataillon zum Grenzschutz an die deutsch – französische Grenze verlegt. Die 4. rheinische Schützenabteilung war zwischen 1830 und 1832 in Trier und anschließend bis 1836 in Aachen stationiert. Im Jahre 1845 erhalten die bisherigen 4 Schützenabteilung die Bezeichnung 5.,6.,7.,und 8. Jägerabteilung. Die 7. Jäger-Abteilung wurde 1846 nach Düsseldorf verlegt. Im Jahre 1848 wurde die Abteilungen in Bataillone mit jeweils 3 Kompanien umgeformt. Im Jahre 1849 wurde das Bataillon gegen die badischen Aufständischen eingesetzt und nahm an den Gefechten von Waghäusel, Durlach und Bischweyer teil, bevor es am 05.02.1851 nach Wetzlar zurückkehrte. Im Jahre 1859 wurde das Bataillon erneut zum Grenzschutz an die deutsch-französische Grenze verlegt (Saarbrücken). Am 04. Juli 1860 erhielt das Bataillon die Bezeichnung „Rheinisches Jägerbataillon Nr. 8“. Auch am deutsch – österreichischen Krieg von 1866 nahm das Jägerbataillon als Avantgarde der Elbarmee teil und kehrte am 13.09.1866 wieder in ihre Garnison zurück. Nur kurze Zeit später folgte der deutsch – französischen Krieg von 1870/71. Das Bataillon nahm zunächst an der Schlacht von Gravelotte (18.08.1870) und später an der Belagerung von Metz (19.08.-18.10.1870) teil. Es folgten Gefechte bei Verdun, Mezieres, Le Quesnel, Amiens, der Winterfeldzug und der Marsch in die Normandie. Später die Gefechte bei Buchy, die Besetzung von Rouen und der Rückmarsch an die Somme, die Kämpfe bei Hallue, Baupaume, Peronnes, Tertry Poenilly und St. Quentin. Das Bataillon verblieb in Nordfrankreich noch bis Juni 1871, bevor es am 10. Juli 1871 wieder in seine Garnison nach Wetzlar zurückkehrte. Am 01. April 1887 schied das Bataillon aus dem Verband des VIII. Armeekorps aus und wurde dem VII. Armeekorps zugewiesen. Im Jahre 1888 ereignete sich eine brisante Affäre, die sich bis in höchste politische Kreise auswirkte. Bei einer Jagdschutzpatrouille hatte der Gefreite Kaufmann eine französische Jagdgesellschaft, die zur Abkürzung des Weges die Grenze überschritten hatte, in der Annahme, Wilderer vor sich zu haben, beschossen und hierbei sogar einen Treiber tödlich verwundet. Durch Zahlung von 50.000 Mark an die Witwe des getöteten Treibers wurde diese „Affäre Kaufmann“ bereinigt. Am 01. April 1890 wurde das Bataillon in den Verband des XIV. Armeekorps überführt und 1897 erfolgte ein erneuter Wechsel der Garnisonsstadt, nunmehr Schlettstadt in den Vogesen. Im Jahre 1911 wechselte das Bataillon erneut seinen Armeekorps-Verband und war nunmehr dem VX. Armeekorps zugeteilt.
Nach einer längeren Friedenszeit kam es im August 1914 zur Mobilmachung und dem anschließenden Aufmarsch an der französischen Grenze. Das Bataillon wurde bereits kurz vor der Mobilmachung als Grenzschutz und zur Aufklärung nach Weiler / Triembach an die französische Grenze verlegt.

 31.07. bis 22.08.1914        
Grenzschutz und Vormarsch nach Frankreich, Schlacht bei Saarburg.

22.08. bis 30.08.1914        
Marsch nach Raon L´Etape, Sicherung von Raon.

31.08. bis 06.09.1914        
Vormarsch nach St. Benoit, Gefechte bei St. Benoit

06.09. bis 10.09.1914        
Ablösung aus der Front und Verlegung nach Löwen / Belgien, Teilung des Bataillons.

11.09. bis 04.10.1914        
Kämpfe der Radfahr- und MG – Kompanie bei Corbeny, Chevreux und Craonne.

10.09. bis 17.09.1914        
Kämpfe des Rest-Bataillons bei Löwen und Verlegung nach Tergnieres

17.09. bis 04.10.1914        
Vormarsch Richtung Craonelle, und Bouconville. Ablösung aus der Front.

04.10. bis 20.10.1914        
Verlegung nach Craonne und Wiedervereinigung des Bataillons.

20.10. bis 30.10.1914        
Auslösung aus der Front und Marsch nach Tenbrielen / Flandern

30.10. bis 21.11.1914        
Kämpfe bei Zandvoorde, Groenenburg, Zillebeke

21.11. bis 23.11.1914        
Auslösung aus der Front und Ruhephase in Wervicq,

23.11. bis 15.12.1914        
Verlegung des Bataillons an den „Dünenkopf“, südwestlich der Eisenbahn Ypern –
Comines, Erstürmung der „Höhe 60“ bei Ypern

15.12. bis 18.12.1914        
Ablösung und erneute Ruhe in Wervicq

18.12. bis 22.12.1914        
Verlegung nach Col de St. Marie – St. Diedeler Höhe.

22.12. bis 20.06.1915        
Stellungskrieg am Col de St. Marie / Vogesen

20.06. bis 22.06.1915        
Verlegung nach Ban de Sapt.

22.06. bis 30.06.1915        
Kämpfe um die Höhe 631 bei Ban de Sapt

30.06. bis 16.09.1915        
Erneute Verlegung nach Col de St. Marie und Stellungskrieg

16.09. bis 04.10.1915        
Verlegung nach St. Blaise (St. Blasien) und Erholungsphase in Saulxures (Salzern)

04.10. bis 08.10.1915        
Verlegung nach Amenoncourt und Einsatz als Divisionsreserve

08.10. bis 23.10.1915        
Kämpfe um das sog. „Sachsenwäldchen“ bei Reillon

23.10. bis 27.11.1915        
Ruhephase in Alberschweiler

27.11. bis 09.01.1916        
Kämpfe im Plaine-Tal, Höhe 542

09.01. bis 03.03.1916        
Ruhephase und Armeereserve in Alberschweiler und Dambach

03.03. bis 03.04.1916        
Stellungskämpfe am Bois du Chèna

03.04. bis 14.04.1916        
Ruhephase und Armeereserve in Dambach

14.04. bis 17.05.1916        
Kämpfe im Plaine – Tal bei Höhe 541

17.05. bis 03.06.1916        
Ruhephase in Dambach

03.06. bis 12.07.1916        
Kämpfe bei Chateau-Salins und Chambrey

12.07. bis 28.07.1916        
Ruhephase bei Saarburg

29.07. bis 10.08.1916        
Stellungskrieg bei Gondrexon

10.08. bis 15.08.1916        
Verlegung des Bataillons an die Front nach Galizien

15.08. bis 31.08.1916        
Ruhephase in Slobodka

31.08. bis 28.10.1916        
Kämpfe in Galizien bei Meducha, Höhe 345 im Dabnica-Wald, Sarnki-Dolne, Olchowiec,
Lysonia-Wald,

28.10. bis 23.11.1916        
Rücktransport an die Westfront und Armeereserve in Laneuville.

23.11. bis 21.12.1916        
Verlegung nach Attigny und später nach St. Martin und Molain (bei Le Cateau)

22.12. bis 14.01.1917        
Kämpfe im St. Pierre – Vaast – Wald

14.01. bis 14.02.1917        
Verlegung in die Champagne, Aubèrive, östlich von Reims

14.02. bis  28.02.1917       
Ruhephase im Kronprinz-Georg-Lager bei Sr. Martin und Bètheniville

28.02. bis 28.03.1917        
Stellungskämpfe bei Baudesincourt und Aubèrive

28.03. bis 07.04.1917        
Verlegung an die Front nach Mazedonien

07.04. bis 05.05.1917        
Bereitschaft bei Bogdanci, Wardar-Tal

06.05. bis 01.07.1917        
Stellungskämpfe im Wardar – Tal (Griechenberg, Hillerkuppe)

01.07. bis 02.11.1917        
Verlegung über Trojaci, den Pletvar – Paß, Murgas, Grenovce, Gijavat zum Prespa – See

02.11. bis 02.02.1918        
Armeereserve in Beles

03.02. bis 26.02.1918        
Kämpfe um Höhe 1050, Cerna – Niederung

26.02. bis 11.03.1918        
Erneute Verlegung an die Westfront

09.03. bis 27.07.1918        
Stellungskämpfe in den Vogesen, auf dem „Buchenkopf“ bei Schnierlach / Diedolshausen

27.07. bis 04.09.1918        
Ruhephase in den Lagern Zwergberg und Erlenbrunnen

05.09. bis 18.10.1918        
Einsatz in den Stellungen Eichenrain und Schratzmännle

18.10. bis 31.10.1918        
Ruhephase in den Lagern Zwergberg und Erlenbrunnen

01.11. bis 13.11.1918        
Stellung am Barrenkopf

13.11. bis 10.12.1918        
Rückkehr in die Heimat und Demobilisierung im Raum Hersfeld

Nachfolgend wurden die letzten Reste des aktiven Jägerbataillons, der Reserve-
Bataillone 8 und 9 und des Ersatz-Bataillons zu einem Jägerbataillon 8 vereinigt.
nfolge des Versailler - Vertrages musste das Bataillon aber nach kurzer Zeit wieder
aufgelöst werden.

Literatur:

Walter Jakob und Walter Ebner, Das Rheinische Jägerbataillon 8 im Weltkriege, Verlag
Deutscher Jägerbund, Berlin 1928

Geschichte des Rheinischen Jägerbataillons Nr. 8, von 1815 bis 1880

Ernst Friedrich Mittler und Sohn,
Berlin, 1880

H.W. Lucke, Offiziersstammliste des Rheinischen Jäger-Bataillons Nr. 8,
Oldenburg 1908

von der Lancken, Kurze Darstellung der Geschichte des Rheinischen Jägerbataillons N. 8
Berlin 1899

Festschrift zum 150 – jährigen Gründungsjubiläum des Rheinischen Jäger - Bataillons Nr. 8,
Düsseldorf 1965

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Infanterie-Regiment 53

(5. Westfälisches )

 
Stiftungstag:                      
05.05.1860

Errichtet:                            
05.05.1860 in Münster, Borken, Warendorf, aus dem 1859 aufgestellten 13. Landwehr-
Stamm-Regiment.

Auflösungstag:                 
Dezember 1918 in Gronau, Vreden, Paderborn

Garnisonsstandorte:           
1860 - 1864   Stab, I. Bataillon in Münster, II. Bataillon in Coesfeld, Füsilier-Btl. Warendorf
1864 - 1866   Stab, I. und Füs.Btl. Mainz, II. Bataillon Mainz-Kastell
1866 - 1871   Wesel
1871 - 1877   Münster
1877 - 1895   Stab, I. Btl. und Füslier-Btl., ab 1887 IV. Btl. Aachen, II. Bataillon Jülich
1895 - 1914   Köln


Feldzüge:                           
1864 Krieg gegen Dänemark (Reckebüll, Düppel, Alsen)
1866 Krieg gegen Österreich (Kissingen, Lausach, Aschaffenburg)
1914 -1918 I. Weltkrieg

Armeekorps:                     
VII. Armeekorps 
14. Divison, 27. Infanteriebrigade zusammen mit Infanterie-Regiment 16

 
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Feldgrauer Waffenrock, Vorstöße vorn herunter und an den Taschenleisten ponceaurot, Stehkragen, Ärmelaufschläge, Ärmelpatten ebenfalls ponceaurot, Schulterklappen mit roten Abzeichen und hellblauen Vorstößen, blanke Knöpfe.

 
Regimentsgeschichte:
Das Regiment wurde im Jahre 1860 als 13. Landwehr – Stamm – Infanterie – Regiment Nr. 53 gegründet und am 04. Juli 1860 in 5. Westfälisches – Infanterie – Regiment Nr. 53  umbenannt. Das Regiment bildete mit dem Infanterie – Regiment Nr. 13 die 25. Infanterie – Brigade.

Die erste militärische Probe musste das Regiment 1864 im deutsch – dänischen Krieg überstehen. Am 18. April 1864 nahm das I. Bataillon und das Füsilier-Bataillon des Regiments am Angriff auf das dänische Verteidigungswerk, den sog. „Düppeler Schanzen“ teil.

Wie so viele preußische Einheiten nahm das Regiment ebenfalls am Feldzug gegen Österreich teil, wo es an den Kämpfen bei Waldaschaff, Aschaffenburg, Gerchsheim, Würzburg beteiligt war. Anschließend kehrte das Regiment in seine Garnison nach Wesel zurück und bereits wenige Jahre später folgte der Krieg gegen Frankreich. Das Regiment hatte hierbei seine erste Bewährungsprobe in den Kämpfe bei Spichern, wo es bei Stiring – Wendel kämpfte. Der weitere Vormarsch führte über Forbach, St.Avold nach Domangeville bei Metz. Am 14. August 1870 nahm das Regiment an der Schlacht von Colombey – Nouilly teil, wo es mit den Franzosen um das Wäldchen von Borny kämpfte. Wenige tage später, am 18. August 1871, folgte die Schlacht von Gravelotte und die Belagerung von Metz (19.08 – 27.10.1870). Anschließend folgten Gefechte bei Roisseville, Flanville, St. Agnan und Coincy. Es folgte die Schlacht von Sedan und die Belagerung von Diedenhofen und weitere Gefechte bei Longwy, Montmedy, Mèzières, bevor es im Januar 1871 nach Châtillon sur Seine verlegt wird.  Bei Langres und Chaffois kommt es zu den Gefechten des Krieges. Das Regiment verbleibt noch bis zum Mai 1871 in Frankreich, bevor es in seine Garnison nach Deutschland zurückkehrt. Das Regiment hat im Krieg 33 Offiziere (12 Gefallene) und 434 (71 Gefallene) Mann Verluste zu beklagen.
 
Kaiserin Viktoria bei der Parade auf dem Neumarkt anlässlich des 50. Jubiläums des IR 53 im Jahre 1910 (Foto: Klaus Schlegel, Köln und seine preußischen Soldaten)

Die folgenden Jahre werden neben mit den üblichen militärischen Übungen und Manövern verbracht. Diese Friedenszeit wird durch die Kriege in den deutschen Kolonien unterbrochen, an welchen Offiziere und Mannschaften des Regiments teilnahmen. Von 1864 bis 1888 war der Kornprinz Friedrich von Preußen Chef des Regiments. Ihm zu Ehren erhielt wurde dem Regiment im Jahre 1888 an Stelle der Regimentszahl eine Krone auf der Schulterklappe verliehen. Die Soldaten des Regiments wurden in den folgenden Jahren volkstümlich „die Kronensöhne“ genannt. Im Jahre 1900 stellte das Regiment 4 Offiziere, 9 Unteroffiziere und 65 Soldaten für den Einsatz gegen die aufständischen „Boxer“ in China und für die Schutztruppe in Südwestafrika 2 Offiziere, 4 Unteroffiziere und 11 Soldaten ab. Der Erste Weltkrieg beginnt für das Regiment bereits am zweiten Mobilmachungstag. In den Abendstunden des 02.08.1914 marschiert das Regiment mit klingendem Spiel aus der Ullrichkaserne zu den Verladebahnhöfen, den Güterbahnhöfen in Köln-Kalk, Köln-Süd und Köln-Gereon. Gegen 23:00 Uhr verließen die Züge Köln in Richtung Aachen. Mit der Überschreitung der deutsch – belgischen Grenze bei Henri la Chapelle am 04.08.1914 um 11:30 Uhr begann für das Regiment der große Krieg und bereits am 09.08.1914 wurden die ersten Toten des Regiments auf dem belgischen Friedhof Saive – Rabosée beerdigt.

 03.08.1914 – 16.08.1914           
Eroberung der Festung Lüttich.

16.08.1914 – 11.09.1914
Vormarsch durch Belgien nach Frankreich, Gefechte bei Piéton l`Allue, Sambre bei Lobbes,
Joches und an der Marne.

11.09.1914 – 06.10.1914           
Rückzug von der Marne und Kämpfe an der Aisne.

06.10.1914 – 08.03.1915           
Kämpfe in franz. Flandern, La Bassée, Violaines, Neuve-Chapelle.

08.03.1915 – 22.09.1915
Verlegung nach Hirson und Ruhephase bis Anfang April., anschließend Einsatz bei Tahure /
Champagne.

22.09.1915 – 10.10.1915
Herbstschlacht in der Champagne, Tahure, Perthes.

11.10.1915 – 06.11.1915
Ruhephase.

07.11.1915 – 04.04.1916
Stellungskämpfe östlich Reims (St. Masmes, Epoye).

04.04.1916 – 16.04.1916
Ruhephase.

16.04.1916 – 15.11.1916
Kämpfe bei Verdun, Vauxberg, Fort Vaux.

15.11.1916 – 24.02.1917
Verlegung zur Front in den Argonnen.

25.02.1917 – 12.03.1917
Ruhezeit hinter der Front.

12.03.1917 – 08.05.1917
Verlegung in die Champagne, Doppelschlacht Aisne-Champagne, Einsatz im Beriech
Juvincourt.

08.05.1917 – 30.06.1917
Einsatz im Bereich Malmaison, Chavignon, Garennenwald.

01.07.1917 – 07.01.1918
Verlegung und Einsatz am Chemin des Dames.

07.01.1918 – 20.03.1918
Ruhephase und Ausbildung

20.03.1918 – 03.04.1918
Einsatz beim letzten großen Angriff, der „großen Schlacht von Frankreich“, im Raum St.
Quentin.

04.04.1918 – 26.05.1918
Ruhezeit

26.05.1918 – 18.06.1918
Kämpfe bei Bézilly, Bois de Reims, Bois de Meunière.

18.06.1918 – 27.07.1918           
Kämpfe im Reimser Bergwald  zwischen Marne und Besle.

27.07.1918 - 14.10.1918           
Rückzugs- und Abwehrkämpfe.

14.10.1918 – 11.11.1918           
Kämpfe bei Bonogne und Rückzug auf die Antwerpen-Maas Stellung.

Am 13.11.1918 beginnt für das Regiment der Rückmarsch in die Heimat, wo es nach Gronau verlegt und demobilisiert wird. Dort wurde eine Freiwilligenkompanie aufgestellt, die nachfolgend dem „Freikorps Niederrhein“ angegliedert und zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der neutralen Zone eingesetzt wurde. Das Freikorps Niederrhein wurde 1919 in Düsseldorf stationiert. Aus ihm ging später das Reichswehr-Schützen-Regiment 61 hervor, welches wiederum als Reichswehr Infanterie – Regiment Nr. 14 am 01.01.1921 dem 100.000 Mann Heer angegliedert und in Osnabrück stationiert wurde.


 
Foto, Geschichte des 5. Westfälischen Infanterie – Regiments Nr. 53
 
 
 
  Foto, Geschichte des 5. Westfälischen Infanterie – Regiments Nr. 53
 

Unterstellung / Zuteilungen des Regimentes und einzelner Bataillone während des Krieges:


Unterstellungen:

02.08.1914 – 04.08.1914            
27. Infanterie-Brigade, 14. Infanterie-Division

04.08.1914 – 15.08.1914           
27. Infanterie-Brigade, Korps Emmich

15.08.1914 – 05.03.1915           
27. Infanterie-Brigade, 14. Infanterie-Division

10.03.1915 – 20.12.1918           
100. Infanterie-Brigade, 50. Infanterie-Division

Zuteilungen:
 
28.10.1916 – 04.11.1916           
19. Ersatz-Division

28.03.1918 – 03.04.1918           
28. Infanterie-Division

23.10.1914 – 30.10.1914           
I.Btl. zur Brigade Unruh, Division Isbert

14.03.1917 – 30.03.1917           
I.Btl. zur Garde-Ersatz-Division

22.10.1915 – 31.10.1915           
I. und II. Btl. zur 23. Reserve-Division

23.10.1914 – 26.10.1914           
II.Btl. zur Brigade Unruh, Division Isbert

14.03.1917 – 07.04.1917           
II.Btl. zur 30. Infanterie-Division

11.04.1917 – 16.04.1917           
III.Btl. zur 9. bayer. Reserve-Infanterie-Division

22.10.1915 – 31.10.1915           
III.Btl. zur 24. Reserve-Division

11.04.1917 – 18.04.1917           
III.Btl. zur 9. bayer. Reserve-Infanterie-Division

14.03.1917 – 07.04.1917           
III.Btl. zur 54. Reserve-Division


            
 
Fotos, Geschichte des 5. Westfälischen Infanterie – Regiments Nr. 53


Literatur:
C. Oeberg, Stammliste der Offiziere des 5. Westfälischen Infanterie –
Regiments Nr. 53, Berlin 1910

Leuckfeld, Geschichte des Infanterie – Regiments Nr. 53,
Berlin 1910

W.K. Richter, Geschichte des Infanterie – Regiments Nr. 53,
Berlin 1885

H. Leonhardt, Das Infanterie – Regiment Nr. 53 im Weltkrieg,
Oldenburg 1924

A. Börckel, Mainz als Festung und Garnison,
Mainz 1913

E. Deutelmoser, Geschichte des Infanterie – Regiments Nr. 53, K
Köln 1901

Herbert Maillard, Das 5. Westfälische Infanterie – Regiment Nr. 53 im  Weltkrieg 1914-1918, Verlag Bernhard Sporn, Zeulenroda 1939

Otto Wien / Anton Holzem, Geschichte der Stadt, Festung und Garnison Köln
Verlag Bernard & Graefe, Köln 1959

Klaus Schlegel, Köln und seine preußischen Soldaten,
Verlag J.P. Bachem Köln 1979




Füsilier-Regiment 40

(Fürst Karl Anton von Hohenzollern)

 

Stiftungstag            :                      
26.01.1818

Errichtet:                             
12.02.1820 in Luxemburg aus den Füsilier-Btl. des IR 36 und aus Mannschaften der
Garnisonsbataillone 6,10,13,16

Auflösungstag:                 
24.11.1918 Rastatt

Garnisonsstandorte:           
1818 - 1833 Luxemburg
1833 - 1851 Koblenz und Mainz
1851 - 1861 Saarlouis
1861 - 1866 Stab, I. und II. Batailon Trier, III. Btl. Saarlouis
1866 - 1871 Trier
1871 - 1910 Köln
1910 - 1914 Rastatt

Feldzüge:                           
1866 Krieg gegen Österreich (Münchengrätz, Königgrätz)
1870 - 1871Krieg gegen Frankreich
1914 - 1918    I. Weltkrieg

Armeekorps:                     
XIV. Armeekorps                         
28. Infanterie – Division, 56. Infanteriebrigade zusammen mit Infanterie – Regiment 111

Uniform:  
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau, Vorstöße vorn herunter und an den Taschenleisten ponceaurot, Stehkragen und Ärmelaufschläge / Ärmelpatten ponceaurot, Schulterklappen aus Tuch mit roten Abzeichen und zitronengelben Vorstößen

 
Regimentsgeschichte:
Mit einer so genannten „Allerhöchsten Kabinetts Ordre“ vom 26. Januar 1818 wurde aus Kompanien der Garnisonsbataillone zwei neu Linienregimenter mit den Nummern 35 und 36 gegründet. Das Infanterie – Regiment Nr. 36 wurde später zum Füsilier – Regiment Nr. 40 umbenannt. Als erster Garnisonsstandort war Luxemburg vorgesehen. Die folgenden Jahre verliefen ohne besondere Ereignisse und mit den üblichen militärischen Manövern und Ausbildungsmaßnahmen. Besondere Einschnitte bildeten die Verlegungen des Regiments an neue Garnisonsstandorte. An den Kämpfen gegen Aufstände in Baden nahm das Regiment nicht teil. Im Jahre 1860 erfolgte in Umbenennung in Hohenzollernsches Füsilier – Regiment Nr. 40. Die erste militärische Bewährungsprobe musste das Regiment im Krieg gegen Österreich (1866) bestehen. Wie die meisten rheinischen Einheiten gehörte das Regiment der Elb-Armee an und war zunächst an der Besetzung Sachsen beteiligt. Am 15. Juli 1866 befand sich das Regiment im Biwak bei Borschütz und Fichtenberg, unmittelbar an der Grenze nach Sachsen. Nach der Kriegserklärung wurde das Regiment bei der Besetzung Dresdens eingesetzt. Es folgte der Einmarsch in Böhmen und die Gefechte bei Hühnerwasser (26. Juni), Kloster Münchengrätz (28. Juni) und Königgrätz (03. Juli 1866). Ende Juli wird das Regiment wieder in seine Garnison nach Deutschland verlegt. Die nächste militärische Bewährungsprobe steht im Krieg gegen Frankreich (1870/1871) bevor. Nach der Kriegserklärung Frankreichs wird das Regiment zunächst zur Sicherung der Grenze nach Frankreich im Bereich Merzig, Perl, Saarburg, Tawern eingesetzt. Am 02. August 1870 kam es zu einem ersten Gefecht mit den französischen Truppen bei Saarbrücken. Anschließende folgten die Gefechte / Schlachten von Spichern (02.-05.08.), Metz (07.-09.08.), Colombey (14.08.), Vionville (16.08.), Gravelotte (18.08.), der Vormarsch über Augny, Coin les Cuvry, Marly sur Seille, Fleury zur Oise. Im November 1870 nimmt das Regiment an den Kämpfen gegen die französische Nordarmee teil. Nach der Schlacht von Amiens (27.-29.11.) wird die Stadt Rouen besetzt. Nach dem Marsch auf Le Havre und der Besetzung von Dieppe und dem Rückmarsch auf Amiens  kämpft das Regiment in der Schlacht an der Hallue vom 23.-24. 12.1870. Das Jahr 1871 brachte die Belagerung von Péronne und die Schlacht von Bapaume am 03.01.1871. Es folgten der Einsatz an der Somme und die Gefechte von Tincourt, Boucly, Vermand und die Schlacht von St. Quentin (19.01.1871). Nach dem Waffenstillstand und Friedensschluss verblieb das Regiment noch einige Zeit in Frankreich und kehrte Anfang Juli 1871 nach Deutschland zurück. Dem Regiment wurde Köln als neue Garnison zugewiesen. Die Stadt Köln empfing die aus dem Krieg zurückkehrenden Regimenter am 06.07.1871 mit einem großen Fest und feierlichen Einzug durch das Gereons-Tor. Aus diesem Anlass wurden den Unteroffizieren je 10 und den Mannschaften je 5 Silbergroschen gezahlt. Die folgenden Jahre bis zum Ausbruch des I. Weltkrieges vergehen wieder mit militärischen Übungen, Kaisermanövern und Garnisonsdienst und wurden lediglich durch den Garnisonswechsel nach Rastatt (1910) unterbrochen.
 
 
 

Quelle: Franz Führen, Die Hohenzollern Füsiliere im Weltkriege 1914-1918
 
Nach der Mobilmachung im August 1914 wird das Regiment per Bahn in Richtung Freiburg i. B. transportiert und in den Ortschaften um St. Georgien-Tiengen untergebracht. Am 09.08.1914 erfolgt der weitere Vormarsch über den Rhein in Richtung Reichweiler, wo es zum ersten Gefecht mit französischen Einheiten kommt. Die folgenden Kriegsjahre erlebt das Regiment an folgenden Frontabschnitten:

09.08.1914 – 14.08.1914           
Vormarsch Richtung Mühlhausen und erste Gefechte. Erstürmung des Ortes Reichweiler.

14.08.1914 – 21.09.1914
Verlegung nach Greßweiler / Mutzig, Kämpfe bei Hochwalsch (Höhe 303), Vormarsch
Richtung Montreux, Parux, Peronne, Nossoncourt, Regniéville en Haye, Marimont,
Bourdonnaye, Lagarde, Rhein-Marne-Kanal.

 21.09.1914 – 01.10.1914
Kämpfe in Lothringen Limey-Mamey, Lironville, Remenauville.

01.10.1914 – 19.11.1914
Verlegung in den Bereich Mons / Chislain, Kämpfe bei Vermelles, Cambrin, Festubert,
Ruhetage in Hauvin (15.-19.10.),

19.11.1914 – 17.06.1915
Verlegung in den Frontabschnitt Lens, Winterschlacht und Kämpfe bei Notre Dame de
Lorette (Lorettehöhe), Givenchy, Angres, Souchez, Carency, Ablain und Loos.

17.06.1915 – 11.07.1916
Verlegung in die Champagne und Kämpfe bei Reims, Nogent L `Abesse, Kanonenberg,
Mesnil, Ripont.

11.07.1916 – 02.10.1916
Verlegung an die Somme, Kämpfe im Bereich Péronne, Biaches, Cléry.

02.10.1916 – 23.01.1917
Verlegung in die Champagne, Somme Py, Ardeuil.

23.01.1917 – 20.09.1917
Stellungskämpfe im Frontabschnitt Verdun, Chaume-Wald, mit Ruhephasen.

20.09.1917 – 25.10.1917
Verlegung ins Elsaß, Raum Brüninghofen, Carspach, Hirzbach.

25.10.1917 – 24.11.1917
Frontabschnitt Laon.

24.11.1917 – 04.12.1917
Angriffsschlacht bei Cambrai.

04.12.1917 – 16.01.1918
Ruhe- und Ausbildungsphase in Charleville.

16.01.1918 – 17.02.1918
Kämpfe in der Champagne, Reims.

17.02.1918 – 14.03.1918
Ruhephase in Avesnes.

14.03.1918 – 25.04.1918
Große Schlacht von Frankreich, Raum St. Quentin.

25.04.1918 – 30.04.1918 
Ruhephase bei Aulnoye.

30.04.1918 – 31.05.1918
Vormarsch zur Marne und Sturm auf den Winterberg.

31.05.1918 – 24.07.1918
Abwehrkämpfe südlich Soissons, Belleau-Wald, Château-Thierry.

24.07.1918 – 15.09.1918
Rückzugskämpfe, Ruhephase bei Hoult-aux-Bois und La Croix, Kämpfe bei Hutte de
Tahure, Pont Faverger.

15.09.1918 – 26.09.1918
Einsatz in Lothringen, Woevre-Ebene, westlich der Mosel

26.09.1918 – 04.10.1918
Abwehrschalcht in der Champagne und an der Maas.

05.10.1918 – 06.11.1918 
Abwehrkämpfe in den Argonnen und an der Maas.

07.11.1918 – 11.11.1918
Stellungskämpfe in der Woevre-Ebene.


Nach dem Waffenstillstand erfolgte der Rückmarsch in die Heimat, wo das Regiment am 23.11.1918 in seine Garnisonsstadt Rastatt Einzug hielt. In den folgenden Monaten wurde das Regiment demobilisiert und aufgelöst. Während der Auflösungszeit wurde das Regiment zum Grenzschutz in der neutralen Zone bei Kehl und Drusenheim eingesetzt. Am 12.12.1918 erfolgte die Räumung der neutralen Zone und die Verlegung in andere Orte (Gernsbach, Gaggenau, Ottenau, Erlach). Die Demobilisierung und Auflösung war am 31. Mai 1919 abgeschlossen.



Unterstellung / Zuteilungen des Regimentes und einzelner Bataillone während des Krieges:

Unterstellungen:

02.08.1914 – 27.11.1916           
56. Infanterie-Brigade, 28. Infanterie-Division

28.11.1916 – 10.01.1919           
55. Infanterie-Brigade, 28. Infanterie-Division

Zuteilungen:

24.10.1914 – 30.10.1914           
Brigade Stenger, 29. Infanterie-Division

31.10.1914 – 07.11.1914           
Brigade Grüter, 29. Infanterie-Division

08.11.1914 – 20.11.1914           
58. Infanterie-Brigade, 29. Infanterie-Division

28.05.1915 – 14.06.1915           
57. Infanterie-Brigade, 29. Infanterie-Division

24.11.1915 – 15.12.1915           
56. Infanterie-Division

22.01.1916 – 26.04.1916           
56. Infanterie-Division

18.07.1918 – 19.07.1918           
14. Reserve-Division

20.07.1918 – 22.07.1918           
42. Infanterie-Division

04.10.1918 – 05.10.1918           
5. bayerische Reserve-Division

12.11.1917 – 19.11.1917           
I.Btl. zum 3. bayer. Infanterie-Division

27.10.1914 – 30.10.1914           
II.Btl. unbekannt zugeteilt

25.09.1915 – 08.10.1915           
II.Btl. zur 24. Reserve-Division

05.11.1917 – 11.11.1917           
III.Btl. 3. bayer. Infanterie-Division

Literatur:

Paul Liebeskind, Geschichte des Infanterie – Regiments 40, Verlag Siegfried
Mittler und Sohn, Berlin 1909

H. Kosch, Geschichte des Hohenzollern Füsilier – Regiments Nr. 40,
Trier 1870

Franz Führen, Die Hohenzollern Füsiliere im Weltkriege 1914-1918, Verlag
Wilhelm Kirchberg GmbH, Verlag Gerhard von Stalling, Berlin 1930

A. Börckel, Mainz als Festung und Garnison,
Mainz 1913

G. Kentenich, Geschichte der Stadt Trier,
Trier 1915

W. Haeffner, Geschichte des Füsilier Regiments Nr. 40,
Köln 1889