Dienstag, 17. September 2013

Feldartillerie-Regiment 7

(1. Westfälisches )

 

Stiftungstag:                      
29.02.1816

Errichtet:                              
29.02.1816 in Köln

Auflösungstag:                        
13.12.1918 Herford

Garnisonsstandorte:           
1816-1832   Köln, Jülich, Düsseldorf, Ehrenbreitstein
1832-1860   Münster, Jülich, Köln, Düsseldorf, Wesel
1860-1867   Wesel, Münster, Minden, Köln
1867-1914   Wesel, Köln

Feldzüge:                           
1864 Deutsch-Dänischer Krieg
1866 Deutsch-Österreichischer Krieg
1870-1871 Deutsch-Französischer Krieg
1914-1918 I. Weltkrieg

 
Armeekorps:                     
VII. Armeekorps
14. Division,
14. Feldartillerie-Brigade zusammen mit Feldartillerie-Regiment 43                       

 
Uniform:
Uniform 1915 Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau, Vorstöße vorn herunter und an den Taschenleisten ponceaurot, blanke Knöpfe aus Tombak. Kragen und Ärmelaufschläge sowie Vorstöße schwarz, Schulterklappen ponceaurot, Abzeichen zitronengelb, Vorstöße hellblau.

 
Regimentsgeschichte:
Nach den napoleonischen Freiheitskriegen wurde am 29. Februar 1816 aus den Stammkompanien der drei alten Artillerie – Brigaden und aus den während des Krieges neu aufgestellten Batterien eine Garde- und acht Linienartillerie – Brigaden errichtet. Jedem Armeekorps wurde eine Artillerie – Brigade zugeteilt. Die dem VII. Armeekorps zugeteilte Artillerie – Brigade erhielt den Namen „ 2. Rheinische Artillerie – Brigade“, der bereits am 21.04.1816 in „7. Artillerie – Brigade“ verwandelt wurde.  Die Artillerie – Brigade bestand aus drei Abteilungen, die auf die Garnisonen Köln, Koblenz und Düsseldorf verteilt wurden.  In den folgenden Jahren erfolgten immer wieder organisatorische Änderungen. Am 31.07.1860 wurde die Brigade in  „Westfälische Artillerie Brigade“ umbenannt. Im Jahre 1863 bestand die Brigade aus drei Fußabteilungen zu elf Fußbatterien, einer reitenden Abteilung mit drei Batterien sowie zwei Festungsabteilungen. Für den Feldzug des Jahres 1864 (Dänischer Krieg) wurde nur die I. Fußabteilung und die reitende Abteilung mobil gemacht. Diese Abteilungen nahmen am Gefecht von Missunde teil und waren an der Beschießung und dem Sturm der „Düppeler Schanzen“ (15.03. bis 18.04.1864) beteiligt. Den sich verstärkt ausprägenden Unterschieden zwischen den Festungs- und Feldartillerieabteilungen wurde mit der formellen Trennung dieser Waffengattungen im Jahre 1864 (Weisung vom 16.06.1864) Rechnung getragen. Die Feldartillerie – Abteilungen wurden zum „Westfälischen Feldartillerie – Regiment Nr.7“ zusammengefasst. Gleichzeitig entstand das „Westfälische Festungsartillerie – Regiment Nr. 7“. Das Regiment nahm dann wie so viele andere preußische Regimenter am deutsch – österreichischen Krieg Teil, wo es der Elbarmee angehörte. Während des Krieges wurde das Regiment in Böhmen und bei der Schlacht von Königgrätz eingesetzt, um im Anschluss daran den Main – Feldzug mitzumachen (Aschaffenburg, Hanau).
Die nächste militärische Bewährungsprobe stand dem Regiment im deutsch – französischen Krieg bevor, wo es zunächst an den Schlachten von Spichern (06.08.), Colombey-Nouilly (14.08.), Gravelotte (18.08.) und der Einnahme von Metz teilnahm. Nach dem Feldzug der Südarmee und einer kurzen Besatzungszeit kehrte das Regiment im Mai 1871 wieder in seine Garnison zurück.  Die lange Friedenszeit ging durch die Mobilmachung im August 1914 zu Ende. Am 08.08.1914 war das Regiment marschbereit und wurde in den Bereitstellungs- / Aufmarschraum der 14. Artillerie – Brigade (Raum Roetgen) verlegt. Am 12.08.1914 war die Bereitstellung beendet und der Vormarsch nach Frankreich begann.
12.08.1914 – 24.08.1914           
Vormarsch und erste Gefechte bei Buzet, l`Allue, Marimez, Lobbes, an der Sambre.

24.08.1914 – 05.09.1914           
Weiterer Vormarsch von der Sambre zur Marne, Schlacht von St. Quentin.

06.09.1914 – 12.09.1914           
Marneschlacht, Kämpfe bei Joches und Rückzug bis zur Aisne.  

13.09.1914 – 06.10.1914           
Kämpfe nördlich Reims, Merlet, Aguilcourt, Condé.

07.10.1914 – 31.12.1914           
Kämpfe südlich Lille, Herlies, Neuve Chapelle, Givenchy.

01.01.1915 – 16.03.1915           
Stellungskämpfe bei Neuve Chapelle, Givenchy.

17.03.1915 – 31.12.1915           
Stellungskämpfe bei La Bassée.

01.01.1916 – 15.06.1916
Weitere Stellungskämpfe bei La Bassée und Ruhephase in Tornai.

16.06.1916 – 07.09.1916
Stellungskämpfe bei Verdun, Forges-Wald, Haraumont.

07.09.1916 – 31.12.1916
Stellungskämpfe an der Somme. Manancourt, Sailly-Rancourt u.a.m..

01.01.1917 – 07.05.1917
Ruhephase Übungsplatz Maubert-Fontaine, Heeresreserve, Unterstellung der 236. ID,
Kämpfe in der „Siegfriedstellung“ , Marcoing, Bouvais-Ferme, La Vacquerie.

08.05.1917 – 03.09.1917
Armeereserve und Stellungen im Raum Arras.

05.09.1917 – 31.12.1917
Stellungskämpfe in Flandern.

01.01.1918 – 04.04.1918
Große Schlacht in Frankreich.

05.04.1918 – 08.09.1918
Stellungskrieg in Flandern, Wytschaete.

15.09.1918 – 11.11.1918
Kämpfe bei Metz, Bruville, Giraumont, Batilly, Auboué, Rückzugskämpfe und
Waffenstillstand.


Im Anschluss an den Waffenstillstand kehrte das Regiment nach Deutschland zurück und wurde nach Herford verlegt, wo es am 13.12.1918 eintraf und demobilisiert wurde. Einschließlich der im Verlauf des Krieges eingezogenen Reservisten dienten beim Regiment 223 Offizier, 2.259 Unteroffiziere und Mannschaften (gesamt 2.482). Hiervon fanden 21 Offiziere und 357 Unteroffiziere / Mannschaften den Tod, verwundet wurden 51 Offiziere und 811 Unteroffiziere / Mannschaften. Gemessen an der Gesamtzahl der Mannschaften fielen im Krieg 15 % der Soldaten. Werden die Verwundeten mit eingerechnet beträgt der Anteil der gefallenen / verwundeten Soldaten insgesamt 50 % der Mannschaftsstärke.
Literatur:
A. Hamm und Moewes, Geschichte des Feldartillerie – Regiments 7,
Berlin 1891

H. Zwenger, Geschichte des Feldartillerie – Regiments 7,
Berlin 1901

Carl Henke, Das Feldartillerie – Regiment 7 1816 – 1819,
Verlag Wilhelm Kolk, Berlin 1928

P. Rogge, Stammtafeln sämtlicher Feldartillerie – Regimenter,
Berlin 1904

R. Goecke, Das Großherzogtum Berg,
Köln 1877

C. von Stramberg, Ehrenbreitstein, Fest und Tal,
Koblenz 1850

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