Montag, 23. September 2013

Bergisches Feldartillerie-Regiment 59

 

Stiftungstag:                      
25.03.1899

Errichtet:                              
 Herbst 1899

Auflösungstag:                 
Dezember 1919

 
Garnisonsstandorte:       
1899-1914 Köln und Koblenz


Feldzüge:                           
1914-1918 I. Weltkrieg


Armeekorps:                     
VIII. Armeekorps
15.. Division, 15. Feldartillerie-Brigade zusammen mit Feldartillerie-Regiment 83                 

 
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau, Vorstöße vorn herunter und an den Taschenleisten ponceaurot, blanke Knöpfe aus Tombak, Stehkragen und Ärmelaufschläge schwarz, Vorstoß an den Ärmelaufschlägen und an den Kragen ponceaurot, Schulterklappe Tuch, ponceaurot, Abzeichen zitronengelb, Vorstoß hellblau.

                                  
Regimentsgeschichte:
Die Aufstellung des Bergischen Feldartillerie – Regiments Nr. 59 wurde mit sogenannter „Kabinettsorder“ vom 25.03.1899 angeordnet. Es wurde zusammengestellt aus den Batterien 7, 8, 9, 10, 11 und 12 des 2. Rheinischen Feldartillerie – Regimentes Nr. 23. Die Aufstellung erfolgte nach den Herbstmanövern des Jahres 1899, als Garnisonsstandort wurde Köln bestimmt. In Köln war zunächst nur die I. Abteilung des Regimentes stationiert. Die II. Abteilung des Regimentes wurde in Koblenz – Lützel (Feste Franz und Moselflesche) untergebracht. Noch im Jahre 1899 wurde in Köln – Riehl (Amsterdamer Straße) mit dem Bau einer neuen Kaserne für die II. Abteilung begonnen, die im Jahre 1901 fertiggestellt und nach den Herbstmanövern in diesem Jahr von der II. Abteilung bezogen werden konnte. Als Exerzierplatz des Regimentes wurde die Mülheimer Heide, die nur wenige Minuten von der Kaserne entfernt lag, bestimmt. Später wurde ein neuer Exerzierplatz bei Niehl eingerichtet. Schießübungen und Manöver fanden überwiegend in Elsenborn / Eifel, dem Übungsplatz des VIII. Armeekorps statt.  Der Mannschaftsersatz des Regimentes erfolgte vorwiegend aus dem Rheinland, insbesondere der Gegend von Jülich und dem Hinterlande bis zur niederländischen Grenze, der Eifel, dem Westerwald und dem Bergischen Land. Am 27.01.1902 wurde dem Feldartillerie – Regiment Nr. 59 auf Befehl des Kaisers der Beiname „Bergisches“ verliehen. Diese Bezeichnung sollte an den Sieg der Bergischen Scharen in der Schlacht bei Worringen (05.06.1288) erinnern.

Am 28.06.1914 wurde der österreichische Thronfolger Opfer eines Attentates und schon einen Monat später erfolgte die Mobilmachung (02.08.1914). Am 07.08.1914 erfolgte die Verlegung des Regimentes nach Wasserbillig, die zwei Tage später abgeschlossen war. Nach anfänglicher Ruhe traf am 18.08.1914 der Befehl zum Vormarsch nach Belgien ein. Der Weg führte über Moircy, Vesqueville, Hatrival und weiter nach Sohier. Am 23.08.1914 befand sich das Regiment bei Porcheresse und bei Bievre kam es zu ersten Kampfhandlungen und am 26.08.1914 wurde bei Donchery die Maas erreicht. Weiter ging der Vormarsch bis Marolles an der Marne, wo am 10.09.1914 der Befehl zum Rückzug eintraf. Der I. Weltkrieg hatte begonnen und führte das Regiment an folgende Frontabschnitte:

 
02.08.1914 – 05.09.1914  
Bereitstellung bei Wasserbillig und Vormarsch über Belgien zu Marne.

06.09.1914 – 16.09.1914  
Marneschlacht und Rückzug von der Marne bis nach Suippes .

17.09.1914 – 08.04.1915  
Stellungskrieg in der Champagne (Souain, Tahure, Somme Py, Jonchery)

09.04.1915 – 12.05.1915  
Ruhephase in Lothringen

13.05.1915 – 14.07.1915  
Schlacht von Arras

15.07.1915 – 15.10.1916  
Kämpfe an der Aisne (Soupir, Chavonne, Vailly, Soissons, Hattencourt)

15.10.1916 – 10.11.1916  
Kämpfe an der Somme (I. Abteilung, Rancourt, Sailly, Saillisel)

16.10.1916 – 10.11.1916  
Kämpfe bei Moulin Sous Touvent (II. Abteilung)

11.11.1916 – 23.04.1917  
Stellungskämpfe am oberen Styr-Stochod (Jachimowka)

24.04.1917 – 19.05.1917  
Stellungskämpfe auf der Côtes Lorraines (St.Remy – Seuzey)

19.05.1917 – 29.05.1917  
Eingreifreserve

29.05.1917 – 11.07.1917  
Stellungskämpfe am Chemin des Dames (Corbeny, St.Croix, Bouconville)

12.07.1917 – 05.09.1917  
Kämpfe in Lothringen, Blamont

06.09.1917 – 07.10.1917  
Ausbildungszeit bei Saarburg und Stenay

08.10.1917 – 20.11.1917  
Kämpfe in Flandern im Abschnitt Moorseele

21.11.1917 –10.12.1917   
Grenzschutz im Abschnitt Brügge

11.12.1917 – 28.02.1918  
Stellungskämpfe bei Passchendaele / Flandern

01.03.1918 – 22.03.1918  
Kämpfe im Abschnitt Moorslede

23.03.1918 – 12.04.1918  
Kämpfe bei Amiens (Mericourt, Acheville, Souchez, Fresnois)

13.04.1918 – 09.06.1918  
Kämpfe an der Amiensfront bei Moreuil

10.06.1918 – 04.07.1918  
Einsatzreserve der O.H.L.

05.07.1918 – 24.08.1918  
Kämpfe bei Nampcel und Blerancourt

25.08.1918 – 31.08.1918  
Einsatzreserve der O.H.L.

31.08.1918 – 10.11.1918  
Kämpfe vor Verdun

11.11.1918 – 24.12.1918  
Waffenstillstand und Rückkehr nach Deutschland

 
Das Regiment traf zwischen dem 14. und 16. Dezember in Wildeshausen / Oldenburg ein und wurde dort demobilisiert. Die Tradition des Regimentes wurde von der 1. Batterie des 6. Artillerie – Regimentes der Reichswehr übernommen.

 
Literatur:

Das Bergische Feldartillerie-Regiment Nr. 59 im Frieden und im Weltkriege.
Dr. Ernst Zipfel, Verlag Laubsch & Everth, Berlin SW 68, 1930

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