Stiftungstag:
25.03.1899
Errichtet:
Herbst 1899
Auflösungstag:
Dezember 1919
Garnisonsstandorte:
1899-1914 Köln und Koblenz
Feldzüge:
1914-1918 I. Weltkrieg
Armeekorps:
VIII. Armeekorps
15.. Division, 15.
Feldartillerie-Brigade zusammen mit Feldartillerie-Regiment 83
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom
02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau, Vorstöße vorn herunter und an
den Taschenleisten ponceaurot, blanke Knöpfe aus Tombak, Stehkragen und
Ärmelaufschläge schwarz, Vorstoß an den Ärmelaufschlägen und an den Kragen
ponceaurot, Schulterklappe Tuch, ponceaurot, Abzeichen zitronengelb, Vorstoß
hellblau.
Die
Aufstellung des Bergischen Feldartillerie – Regiments Nr. 59 wurde mit sogenannter
„Kabinettsorder“ vom 25.03.1899 angeordnet. Es wurde zusammengestellt aus den
Batterien 7, 8, 9, 10, 11 und 12 des 2. Rheinischen Feldartillerie – Regimentes
Nr. 23. Die Aufstellung erfolgte nach den Herbstmanövern des Jahres 1899, als
Garnisonsstandort wurde Köln bestimmt. In Köln war zunächst nur die I.
Abteilung des Regimentes stationiert. Die II. Abteilung des Regimentes wurde in
Koblenz – Lützel (Feste Franz und Moselflesche) untergebracht. Noch im Jahre
1899 wurde in Köln – Riehl (Amsterdamer Straße) mit dem Bau einer neuen Kaserne
für die II. Abteilung begonnen, die im Jahre 1901 fertiggestellt und nach den
Herbstmanövern in diesem Jahr von der II. Abteilung bezogen werden konnte. Als
Exerzierplatz des Regimentes wurde die Mülheimer Heide, die nur wenige Minuten
von der Kaserne entfernt lag, bestimmt. Später wurde ein neuer Exerzierplatz
bei Niehl eingerichtet. Schießübungen und Manöver fanden überwiegend in
Elsenborn / Eifel, dem Übungsplatz des VIII. Armeekorps statt. Der Mannschaftsersatz des Regimentes
erfolgte vorwiegend aus dem Rheinland, insbesondere der Gegend von Jülich und
dem Hinterlande bis zur niederländischen Grenze, der Eifel, dem Westerwald und
dem Bergischen Land. Am 27.01.1902 wurde dem Feldartillerie – Regiment Nr. 59
auf Befehl des Kaisers der Beiname „Bergisches“ verliehen. Diese Bezeichnung
sollte an den Sieg der Bergischen Scharen in der Schlacht bei Worringen
(05.06.1288) erinnern.
Am
28.06.1914 wurde der österreichische Thronfolger Opfer eines Attentates und
schon einen Monat später erfolgte die Mobilmachung (02.08.1914). Am 07.08.1914
erfolgte die Verlegung des Regimentes nach Wasserbillig, die zwei Tage später
abgeschlossen war. Nach anfänglicher Ruhe traf am 18.08.1914 der Befehl zum
Vormarsch nach Belgien ein. Der Weg führte über Moircy, Vesqueville, Hatrival
und weiter nach Sohier. Am 23.08.1914 befand sich das Regiment bei Porcheresse
und bei Bievre kam es zu ersten Kampfhandlungen und am 26.08.1914 wurde bei
Donchery die Maas erreicht. Weiter ging der Vormarsch bis Marolles an der
Marne, wo am 10.09.1914 der Befehl zum Rückzug eintraf. Der I. Weltkrieg hatte
begonnen und führte das Regiment an folgende Frontabschnitte:
02.08.1914 – 05.09.1914
Bereitstellung bei Wasserbillig und Vormarsch über Belgien zu
Marne.
06.09.1914 – 16.09.1914
Marneschlacht und Rückzug von der Marne bis nach Suippes .
17.09.1914 – 08.04.1915
Stellungskrieg in der Champagne (Souain, Tahure, Somme Py,
Jonchery)
09.04.1915 – 12.05.1915
Ruhephase in Lothringen
13.05.1915 – 14.07.1915
Schlacht von Arras
15.07.1915 –
15.10.1916
Kämpfe an der Aisne (Soupir,
Chavonne, Vailly, Soissons, Hattencourt)
15.10.1916 – 10.11.1916
Kämpfe an der Somme (I. Abteilung, Rancourt, Sailly, Saillisel)
16.10.1916 –
10.11.1916
Kämpfe bei Moulin Sous
Touvent (II. Abteilung)
11.11.1916 – 23.04.1917
Stellungskämpfe am oberen Styr-Stochod (Jachimowka)
24.04.1917 – 19.05.1917
Stellungskämpfe auf der Côtes Lorraines (St.Remy – Seuzey)
19.05.1917 – 29.05.1917
Eingreifreserve
29.05.1917 – 11.07.1917
Stellungskämpfe am Chemin des Dames (Corbeny, St.Croix,
Bouconville)
12.07.1917 – 05.09.1917
Kämpfe in Lothringen, Blamont
06.09.1917 – 07.10.1917
Ausbildungszeit bei Saarburg und Stenay
08.10.1917 – 20.11.1917
Kämpfe in Flandern im Abschnitt Moorseele
21.11.1917 –10.12.1917
Grenzschutz im Abschnitt Brügge
11.12.1917 – 28.02.1918
Stellungskämpfe bei Passchendaele / Flandern
01.03.1918 – 22.03.1918
Kämpfe im Abschnitt Moorslede
23.03.1918 –
12.04.1918
Kämpfe bei Amiens (Mericourt,
Acheville, Souchez, Fresnois)
13.04.1918 – 09.06.1918
Kämpfe an der Amiensfront bei Moreuil
10.06.1918 – 04.07.1918
Einsatzreserve der O.H.L.
05.07.1918 – 24.08.1918
Kämpfe bei Nampcel und Blerancourt
25.08.1918 – 31.08.1918
Einsatzreserve der O.H.L.
31.08.1918 – 10.11.1918
Kämpfe vor Verdun
11.11.1918 – 24.12.1918
Waffenstillstand und Rückkehr nach Deutschland
Literatur:
Das
Bergische Feldartillerie-Regiment Nr. 59 im Frieden und im Weltkriege.
Dr.
Ernst Zipfel, Verlag Laubsch & Everth, Berlin SW 68, 1930
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