Infanterie-Regiment 29
(3. Rheinisches von Horn )
Stiftungstag:
05.12.1813
Errichtet:
31.05.1815
in Düsseldorf
Auflösungstag:
14.12.1918 in Leer (am 01.05.1919
aufgelöst)
Garnisonsstandorte:
1815 - 1817 Stab Koblenz, II. Bataillon
Ehrenbreitstein Füsilierbataillon Andernach
1817 - 1818 Thionville1818 - 1819 Stab I. Bataillon Koblenz, II. Bataillon Ehrenbreitstein, Füs.Btl. Jülich u. Düren
1819 - 1820 Stab I. Bataillon Koblenz, II. Bataillon Mainz, Füsilierbataillon Jülich und Düren
1820 - 1821 Stab I. Bataillon Koblenz, II. Bataillon Mainz, Füsilierbataillon Aachen u. Düren
1821 - 1833 Saarlouis
1833 - 1848 Stab I. und II. Bataillon Koblenz, Füsilierbataillon Trier, Koblenz und Köln
1848 - 1918 Rheinland
Feldzüge:
1813 - 1815 Krieg gegen Frankreich, Ligny, Belle-Alliance (Waterloo)
1849 Kämpfe in Baden (Kuppenheim, Waghäusel)
1866 Krieg gegen Österreich (Münchengrätz, Königgrätz)
1914 - 1918 I. Weltkrieg
Armeekorps:
VIII. Armeekorps
16.
Divison, 31. Infanteriebrigade zusammen mit Infanterie-Regiment 69
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom
02.10.1915, 49. Jahrgang): Feldgrauer Waffenrock, Vorstöße vorn herunter und an
den Taschenleisten ponceaurot, Stehkragen, Ärmelaufschläge, Ärmelpatten
ebenfalls ponceaurot, Schulterklappen mit roten Abzeichen und hellblauen
Vorstößen, blanke Knöpfe.
Regimentsgeschichte:
Das Regiment geht wie Infanterie – Regiment 28 auf
die bergischen Einheiten zurück. Nach dem Feldzug gegen Graudenz, Danzig und
Stralsund wurden aus den zurückgekehrten Soldaten im Jahre 1807 in Düsseldorf
zwei neue Regimenter gegründet In den folgenden Jahren kämpfte das Regiment auf
französischer Seite in Spanien und nahm am Russlandfeldzug teil (vgl.
Ausführungen zu IR 28). Mit der Befreiung des Landes von der französischen
Besatzung erfolgte die Übernahme der bergischen Einheiten in die preußische
Armee (1813). Das 1. Infanterie – Regiment erhielt die Nr. 28 während dass 2.
Infanterie – Regiment und das Grenadier – Bataillon zum Infanterie – Regiment
Nr. 29 vereinigt wurden.
Am 03.02.1814 wurde das Regiment zum V. deutschen
Armeekorps verlegt, welches zu dieser Zeit Mainz belagerte, die bis in den Juni
1814 andauerte. Im April 1815 befand sich das Regiment im Raum Aachen und nahm
anschließend am Feldzug gegen Napoleon teil. Am 16. Juni 1815 nahm das Regiment
an den Kämpfen bei Ligny und am 18. Juni 1815 an der Schlacht von Belle -
Alliance (Waterloo) teil. Nach der Verfolgung der französischen Armee und
kehrte das Regiment im Dezember 1815 nach Koblenz zurück. Die Jahre zwischen
1815 und 1849 waren Friedensjahre. Im Jahre 1849 wurde das Füsilierregiment des
IR 29 zur Niederschlagung des Aufstandes in Baden abkommandiert und war an den
Kämpfen um Michelstadt (28.06.1849) beteiligt. Eine erneute Friedensperiode
waren die Jahre zwischen 1849 und 1865. Das Jahr 1866 brachte den Feldzug gegen
Österreich und die Teilnahme an der Schlacht von Königgrätz. Nach wenigen
Friedensjahren nimmt das Regiment am Deutsch – Französischen Krieg von 1870/71
teil. Im Juli / August 1870 befindet sich das Regiment im Verband des VIII.
Armeekorps im Saarland in Bereitstellung. Während des Krieges nimmt das
Regiment an den Kämpfen bei Gravelotte (August 1870) und der Einschließung von
Metz (August-September 1870) teil. Es folgte der Winterfeldzug in
Nordfrankreich mit den Schlachten von Amiens (November 1870), an der Hallue
(Dezember 1870) sowie der Belagerung von Peronne (Dezember 1870 bis Januar
1871) und weiteren Gefechten bei Tincourt (17.01.1871) und St. Quentin
(19.01.1871). Das Regiment verblieb noch einige Zeit in Frankreich bevor es im
Juli 1871 seine Garnison nach Koblenz zurückkehrte. Später wurden die
Bataillone des Regimentes in verschiedene Garnisonsstandorte verlegt. Am
27.01.1889 wird dem Regiment durch Kaiser Wilhelm II. der Beiname „von Horn“
verliehen. Die Friedensjahre von 1871 – 1914 waren mit den üblichen personellen
Veränderungen und Manövern angefüllt.
Im Juni 1914 nahm das Regiment an den Bataillons,
Regiments und Brigade – Übungen teil und befand sich auf dem Übungsplatz
Elsenborn in der Eifel. Anschließend sollte das Regiment am großen
Kaisermanöver teilnehmen, welches jedoch durch den Ausbruch des I. Weltkrieges
ersetzt wurde. Der große Krieg begann für das Infanterie – Regiment Nr. 29
zunächst mit dem Vormarsch nach Luxemburg, wo es bei der Stadt Luxemburg
Stellung bezog. Während des Krieges wurde das Regiment an folgenden
Frontabschnitten eingesetzt.
02.08.1914 – 19.08.1914
Vormarsch nach Luxemburg und Einrichtung von Verteidigungsstellungen.
20.08.1914 –
24.08.1914
Vorrücken in Belgien über
Bastogne, Tellin, Wellin, Gedinne und Schlacht von Neufchateau,
Einnahme von
Orchimont
24.08.1914 –
11.11.1914
Weiteres Vorrücken nach
Frankreich, Schlacht von Donchery (26-29.08.), von der Maas zur
Aisne
(29.08.-02.09.), Schlacht bei Montgon – Le Chesne (30.08.), Gefecht bei
Somme-Py
– Souain (02./03.09.), von der Aisne zur Marne (02.09.-05.09.1914),
Marneschlacht (Vitry le
Francois 06.09.-10.09.), Rückzug und Schlacht bei
Mesnil (26.09.), Übergang zum
Stellungskrieg und Kämpfe bei Tahure (ab
26.09.1914).
11.11.1914 –
12.12.1914
Verlegung nach Flandern und
Stellungskrieg im Raum Langemarck – Poelkapelle.
12.12.1914 –
23.12.1914
Ruhephase im Elsaß bei
Mühlhausen
24.12.1914 –
21.03.1915
Verlegung in die Champagne Raum
Somme Py, Winterschlacht in der Champagne, Souain,
Perthes les Hurlus.
21.03.1915 –
14.05.1915
Ruhephase
15.05.1915 –
25.06.1915
Schlacht bei La Bassee und
Arras
25.06.1915 –
01.07.1915
Ruhephase
01.07.1915 –
08.07.1915
Schlacht bei Chavonne und
Soupir
09.07.1915 –
29.07.1915
Ruhephase
30.07.1915 –
21.10.1915
Kämpfe an der Aisne und bei
Missy-sur-Aisne östlich Soissons
21.10.1915 –
26.07.1916
Kämpfe an der Aisne bei
Chévillecourt-Nouvron
27.07.1916 –
06.08.1916
Schlacht an der Somme bei
Chaulnes – Chilly
10.08.1916 –
25.08.1916
Schlacht an der Somme bei
Thiepval – Pozières
30.08.1916 –
02.10.1916
Kämpfe an der Aisne bei Berry
au Bac
08.10.1916 –
31.10.1916
Somme-Schlacht bei Sailly –
Gailliselle
31.10.1916 –
16.11.1916
Frontabschnitt Pommieres
nordwestlich Soissons
Genaue Informationen
zu den Frontabschnitten nach November 1916 war aufgrund
der nicht
einsehbaren Regimentsgeschichte nur eingeschränkt möglich.
Das Regiment war
1916-1917 an der Ostfront (Kowel, Styr-Stochod) und anschließend wieder an der
Westfront (Aisne – Champagne – Verdun – Flandern und Artois) eingesetzt. Im
letzten Kriegsjahr wurde das Regiment in Flandern im Artois, bei Ypern, La Bassé,
Monchy, Bapaume, Armentieres, Lens und an der Antwerpen-Maas-Stellung
eingesetzt.
Unterstellung / Zuteilungen des Regimentes und einzelner Bataillone während des Krieges:
Unterstellungen:
13.11.1914 – 23.12.1914
31. Infanterie-Brigade, Division Fuchs
25.12.1914 – 10.01.1915
31. Infanterie-Brigade, 16. Infanterie-Divison
10.01.1915 – 05.02.1915
31. Infanterie-Brigade, Division Winkler
05.02.1915 – 06.10.1916
31. Infanterie-Brigade, 16. Infanterie-Division
07.10.1916 – Dez. 1918
30. Infanterie-Brigade, 16. Infanterie-Division
Zuteilungen:
03.01.1915 – 09.01.1915
Brigade Hake, 16. Infanterie-Division
26.11.1916 – 01.12.1916
80. Infanterie-Brigade, 15. Infanterie-Division
30.08.1916 – 02.10.1916
I.Btl. zur 32. Infanterie-Division
12.06.1915 – 15.06.1915
II.Btl. zur 15. Infanterie-Division
Literatur:
A. Börckel, Mainz als Festung und Garnison, Mainz 1913
E. Dösseler, Überlieferungen
im Großherzogtum Berg, Mitteilungen der Westdeutschen
Familiengeschichte 1935
Heft 9
A. Gebauer, Geschichte des
Infanterie-Regimentes 29,
Trier 1865
R. Wellmann, Das Offizierskorps des
Infanterie-Regimentes 29,
Berlin 1890
R. Wellmann, Geschichte des Infanterie-Regimentes 29,
Trier 1894
J.
Melchers, Stammliste der Offiziere des Regimentes 29,
Trier 1901
Das
Infanterie-Regiment 29 im Weltkriege,
Berlin 1929
Woringer,
Mohren als Musiker im Inf. Reg. 29, Zeitschrift für Uniformkunde,
Heft
97, 1937M. Quebnow, Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Generals von Hüser,
Berlin 1877
Verzeichnis
der Mitglieder der Vereinigung der Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamten des
ehemaligen Königlich Preußischen Infanterie-Regimentes von Horn (3.Rheinisches)
Nr. 29,
Koblenz 1939
In 1819 war das 3 Rheinischer 29 Infanterie-Regiment (ab 27-1-1889: 29 Infanterie-Regiment Von Horn) detachiert rund Aachen. Wir suchen die Aushebungslisten, Militärkirchenbücher oder stammlisten dieses Regiments. Spezial uber der Zeit direkt nach dem Schlacht bei Waterloo.
AntwortenLöschenaaldrik2001@yahoo.com