Füsilier-Regiment 40
(Fürst Karl Anton von
Hohenzollern)
Stiftungstag :
26.01.1818
Errichtet:
12.02.1820 in Luxemburg aus den Füsilier-Btl. des IR 36 und aus Mannschaften der
Garnisonsbataillone 6,10,13,16
Auflösungstag:
24.11.1918 Rastatt
Garnisonsstandorte:
1818 - 1833 Luxemburg
1833 - 1851 Koblenz und Mainz1851 - 1861 Saarlouis
1861 - 1866 Stab, I. und II. Batailon Trier, III. Btl. Saarlouis
1866 - 1871 Trier
1871 - 1910 Köln
1910 - 1914 Rastatt
Feldzüge:
1866 Krieg
gegen Österreich (Münchengrätz, Königgrätz)
1870 - 1871Krieg
gegen Frankreich1914 - 1918 I. Weltkrieg
Armeekorps:
XIV. Armeekorps
28.
Infanterie – Division, 56. Infanteriebrigade zusammen mit Infanterie – Regiment 111
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom
02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau, Vorstöße vorn herunter und an
den Taschenleisten ponceaurot, Stehkragen und Ärmelaufschläge / Ärmelpatten
ponceaurot, Schulterklappen aus Tuch mit roten Abzeichen und zitronengelben
Vorstößen
Mit einer so genannten „Allerhöchsten Kabinetts
Ordre“ vom 26. Januar 1818 wurde aus Kompanien der Garnisonsbataillone zwei neu
Linienregimenter mit den Nummern 35 und 36 gegründet. Das Infanterie – Regiment
Nr. 36 wurde später zum Füsilier – Regiment Nr. 40 umbenannt. Als erster
Garnisonsstandort war Luxemburg vorgesehen. Die folgenden Jahre verliefen ohne
besondere Ereignisse und mit den üblichen militärischen Manövern und
Ausbildungsmaßnahmen. Besondere Einschnitte bildeten die Verlegungen des
Regiments an neue Garnisonsstandorte. An den Kämpfen gegen Aufstände in Baden
nahm das Regiment nicht teil. Im Jahre 1860 erfolgte in Umbenennung in
Hohenzollernsches Füsilier – Regiment Nr. 40. Die erste militärische
Bewährungsprobe musste das Regiment im Krieg gegen Österreich (1866) bestehen.
Wie die meisten rheinischen Einheiten gehörte das Regiment der Elb-Armee an und
war zunächst an der Besetzung Sachsen beteiligt. Am 15. Juli 1866 befand sich
das Regiment im Biwak bei Borschütz und Fichtenberg, unmittelbar an der Grenze
nach Sachsen. Nach der Kriegserklärung wurde das Regiment bei der Besetzung
Dresdens eingesetzt. Es folgte der Einmarsch in Böhmen und die Gefechte bei
Hühnerwasser (26. Juni), Kloster Münchengrätz (28. Juni) und Königgrätz (03.
Juli 1866). Ende Juli wird das Regiment wieder in seine Garnison nach
Deutschland verlegt. Die nächste militärische Bewährungsprobe steht im Krieg
gegen Frankreich (1870/1871) bevor. Nach der Kriegserklärung Frankreichs wird
das Regiment zunächst zur Sicherung der Grenze nach Frankreich im Bereich
Merzig, Perl, Saarburg, Tawern eingesetzt. Am 02. August 1870 kam es zu einem
ersten Gefecht mit den französischen Truppen bei Saarbrücken. Anschließende
folgten die Gefechte / Schlachten von Spichern (02.-05.08.), Metz (07.-09.08.),
Colombey (14.08.), Vionville (16.08.), Gravelotte (18.08.), der Vormarsch über
Augny, Coin les Cuvry, Marly sur Seille, Fleury zur Oise. Im November 1870
nimmt das Regiment an den Kämpfen gegen die französische Nordarmee teil. Nach
der Schlacht von Amiens (27.-29.11.) wird die Stadt Rouen besetzt. Nach dem
Marsch auf Le Havre und der Besetzung von Dieppe und dem Rückmarsch auf
Amiens kämpft das Regiment in der
Schlacht an der Hallue vom 23.-24. 12.1870. Das Jahr 1871 brachte die
Belagerung von Péronne und die Schlacht von Bapaume am 03.01.1871. Es folgten
der Einsatz an der Somme und die Gefechte von Tincourt, Boucly, Vermand und die
Schlacht von St. Quentin (19.01.1871). Nach dem Waffenstillstand und
Friedensschluss verblieb das Regiment noch einige Zeit in Frankreich und kehrte
Anfang Juli 1871 nach Deutschland zurück. Dem Regiment wurde Köln als neue
Garnison zugewiesen. Die Stadt Köln empfing die aus dem Krieg zurückkehrenden
Regimenter am 06.07.1871 mit einem großen Fest und feierlichen Einzug durch das
Gereons-Tor. Aus diesem Anlass wurden den Unteroffizieren je 10 und den
Mannschaften je 5 Silbergroschen gezahlt. Die folgenden Jahre bis zum Ausbruch
des I. Weltkrieges vergehen wieder mit militärischen Übungen, Kaisermanövern
und Garnisonsdienst und wurden lediglich durch den Garnisonswechsel nach
Rastatt (1910) unterbrochen.
Quelle: Franz Führen, Die Hohenzollern Füsiliere im Weltkriege 1914-1918
Nach der Mobilmachung im August 1914 wird das
Regiment per Bahn in Richtung Freiburg i. B. transportiert und in den
Ortschaften um St. Georgien-Tiengen untergebracht. Am 09.08.1914 erfolgt der
weitere Vormarsch über den Rhein in Richtung Reichweiler, wo es zum ersten
Gefecht mit französischen Einheiten kommt. Die folgenden Kriegsjahre erlebt das
Regiment an folgenden Frontabschnitten:
09.08.1914 – 14.08.1914
Vormarsch Richtung Mühlhausen und erste Gefechte. Erstürmung des Ortes
Reichweiler.
14.08.1914 –
21.09.1914
Verlegung nach Greßweiler /
Mutzig, Kämpfe bei Hochwalsch (Höhe 303), Vormarsch
Richtung Montreux, Parux,
Peronne, Nossoncourt, Regniéville en Haye, Marimont,
Bourdonnaye, Lagarde, Rhein-Marne-Kanal.
21.09.1914 – 01.10.1914
Kämpfe in Lothringen Limey-Mamey, Lironville,
Remenauville.
01.10.1914 –
19.11.1914
Verlegung in den Bereich Mons /
Chislain, Kämpfe bei Vermelles, Cambrin, Festubert,
Ruhetage in Hauvin
(15.-19.10.),
19.11.1914 –
17.06.1915
Verlegung in den Frontabschnitt
Lens, Winterschlacht und Kämpfe bei Notre Dame de
Lorette (Lorettehöhe),
Givenchy, Angres, Souchez, Carency, Ablain und Loos.
17.06.1915 –
11.07.1916
Verlegung in die Champagne und
Kämpfe bei Reims, Nogent L `Abesse, Kanonenberg,
Mesnil, Ripont.
11.07.1916 –
02.10.1916
Verlegung an die Somme, Kämpfe
im Bereich Péronne, Biaches, Cléry.
02.10.1916 –
23.01.1917
Verlegung in die Champagne,
Somme Py, Ardeuil.
23.01.1917 –
20.09.1917
Stellungskämpfe im
Frontabschnitt Verdun, Chaume-Wald, mit Ruhephasen.
20.09.1917 –
25.10.1917
Verlegung ins Elsaß, Raum
Brüninghofen, Carspach, Hirzbach.
25.10.1917 –
24.11.1917
Frontabschnitt Laon.
24.11.1917 –
04.12.1917
Angriffsschlacht bei Cambrai.
04.12.1917 –
16.01.1918
Ruhe- und Ausbildungsphase in
Charleville.
16.01.1918 –
17.02.1918
Kämpfe in der Champagne, Reims.
17.02.1918 – 14.03.1918
Ruhephase in Avesnes.
14.03.1918 –
25.04.1918
Große Schlacht von Frankreich,
Raum St. Quentin.
25.04.1918 –
30.04.1918
Ruhephase bei Aulnoye.
30.04.1918 –
31.05.1918
Vormarsch zur Marne und Sturm
auf den Winterberg.
31.05.1918 –
24.07.1918
Abwehrkämpfe südlich Soissons,
Belleau-Wald, Château-Thierry.
24.07.1918 –
15.09.1918
Rückzugskämpfe, Ruhephase bei
Hoult-aux-Bois und La Croix, Kämpfe bei Hutte de
Tahure, Pont Faverger.
15.09.1918 –
26.09.1918
Einsatz in Lothringen,
Woevre-Ebene, westlich der Mosel
26.09.1918 –
04.10.1918
Abwehrschalcht in der Champagne
und an der Maas.
05.10.1918 –
06.11.1918
Abwehrkämpfe in den Argonnen
und an der Maas.
07.11.1918 –
11.11.1918
Stellungskämpfe in der
Woevre-Ebene.
Unterstellung / Zuteilungen des Regimentes und
einzelner Bataillone während des Krieges:
Unterstellungen:
Paul Liebeskind, Geschichte des Infanterie – Regiments 40, Verlag Siegfried
Mittler und
Sohn, Berlin 1909
Franz Führen, Die Hohenzollern Füsiliere im Weltkriege 1914-1918, Verlag
Wilhelm Kirchberg GmbH, Verlag Gerhard von
Stalling, Berlin 1930W. Haeffner, Geschichte des Füsilier Regiments Nr. 40,
Köln 1889
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen