(1. Westfälisches )
27.03.1816
Errichtet:
27.03.1816
in Koblenz und Ehrenbreitstein
Auflösungstag:
01.10.1919
Garnisonsstandorte:
1816-1820 Koblenz, Ehrenbreitstein
1820-1833 Koblenz, Ehrenbreitstein, Mainz,
Saarlouis und
Luxemburg1833-1859 Köln, Wesel, Jülich
1859-1860 Köln, Wesel, Minden
1860-1909 Köln – Deutz
1909-1914 Köln - Mülheim
Feldzüge:
1849 Kämpfe in Baden
1864 Krieg gegen Dänemark1866 Deutsch – Österreichischer Krieg
1870-1871 Deutsch – Französischer Krieg
1914-1918 I. Weltkrieg
Armeekorps:
VII.
Armeekorps
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom
02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau, Vorstoß an den Taschenleisten
und vorn herunter poncaeurot, blanke Knöpfe (Nickel), Stehkragen und
Ärmelaufschläge schwarz, Vorstoß an den Ärmelaufschlägen ponceaurot,
Schulterklappen schwarz mit roten Vorstößen.
Verzeichnis
der Kriegsformationen des Bataillons:
Stab
I. Pionier-Btl. 7 (ab 24.01.1917 Stab des Pi.Btl.7)Stab II. Pionier-Btl.7 (ab 24.01.1917 Stab des Pi.Btl.314)
Stab Reserve-Pionier-Btl. 39 vom 15. – 24.01.1917, dann
Stab Pionier-Btl. 39 vom 24.01.1917 – 15.01.1918, dann
Stab des Pionier-Btl. 43 ab 15.01.1918
Ersatz-Bataillon Pionier-Bataillon 7 mit 5 Kompanien
1. Reserve-Kompanie Pionier-Btl. 7
2.Reserve-Kompanie Pionier-Btl.7
1. Landwehr-Pionier-Kompanie VII. Armeekorps
2. Landwehr-Pionier-Kompanie VII. Armeekorps
3. Landsturm-Pionier-Kompanie VII. Armeekorps (16.02.1915)
1. Ersatz-Kompanie Pionier-Btl. 7 (später 4. Kompanie des Pionier Regiments 35)
1. Landsturm-Pionier-Ersatz-Kompanie VII. Armeekorps
2. Landsturm-Pionier-Ersatz-Kompanie VII. Armeekorps
Kavallerie-Pionier-Abteilung
9
Reserve-Pionier-Kompanie
47 (01.09.1914)Reserve-Pionier-Kompanie 78 (27.12.1914)
Reserve-Pionier-Kompanie 91 (16.07.1915)
Pionier (Mineur) Kompanie 293 (April 1916 bis 22.06.1918, später 3. Komp. Pi.Btl.95)
Pionier (Mineur) Kompanie 294 (April 1916 bis 22.06.1918, später 2.Komp.Pi.Btl.94)
Pionier (Mineur) Kompanie 295, 296, 297, 298, 299, 300, 309 (alle April 1916)
Garnison-Pionier-Kompanie 317 (Juni 1916 – 07.08.1917)
Landsturm-Pionier-Parkkompanie
1 VII.8 (10.05.1915)
Landsturm-Pionier-Parkkompanie
11 VII.9 (Sep.1915)Landsturm-Pionier-Parkkompanie 13 VII.10 (Sep.1915)
Landsturm-Pionier-Parkkompanie 25 VII.11 (01.12.1915)
Scheinwerferzug
Pi.Btl.7
Scheinwerferzug
258 (02.10.1915), 304 (März 1916) und 340 (April 1916)Reserve-Scheinwerferzug 7 (09.05.1915) und 42 (Januar 1915)
Schwere Festungs-Scheinwerfer-Abteilung Namur (13.06.1915 – 01.10.1918)
Handscheinwerfer-Trupp 33 (April 1918)
Handscheinwerfer-Trupp 66 (16.05.1918)
Armee-Brückenabteilung
(Brückentrain) Nr. 1 bis Nr. 5 (Januar 1915)
Korps-Brücken-Train
7Korps-Brücken-Train 22 (16.01. – 29.01.1915, später Res.-Korps-Brücken-Train 40)
Korps-Brücken-Train 53 (Juli 1915)
Divisions-Brücken-Train 13, 14, 50 (07.03.1915), 89 (27.10.15-11.04.1918) und 90 (Juli 1915 – 14.08.1917)
Reserve-Divisions-Brücken-Train 13, 47 (28.08.14 – 11.04.1918), 77 (Jan.1915-14.08.1917).
Schwere Minenwerfer-Abteilung 4, (01.01.1915), 50 (01.04.1915 –15.11.1915), und 88 (Aug.1915 bis 30.11.1915),
Mittler Minenwerfer-Abteilung 18 (01.04.1915-Dez.1915), 127 (28.04.15 – Dez.1915),
140 (April 1915 – 15.11.1915), 141 (22.08.15 – 17.04.1916), 142 (Aug.15 – 23.10.1915).
Leichte Minenwerfer-Abteilung 262 (28.04.15 – 15.11.1915), 275 (19.06.1915-15.11.1915) und 298 (17.07.1915 – 23.10.1915).
Minenwerfer-Kompanie 13 (15.11.1915 –13.09.1918, 14 (März 16 – 01.09.1918), 160 (06.06.1917 zuvor MinWerf.-Komp.254), 212 (23.10.15 – 01.09.1918), 214 (12.02.16 – 11.09.1918), und 254 (15.11.1915 – 06.06.1917, später MinWerf.-Komp. 160), 277 (01.02.1916) und 407 (10.06.1916).
1.
Kompanie Pionier-Feld-Rekruten-Depot 7 (Juni 1917)
Sturm-Abteilung
der Armee-Abteilung Gaede (28.02.1915)Sturm-Bataillon Nr. 5 „Rohr“ zu 5. Kompanien, einer Minenwerfer-Kompanie und Kleif-Trupp (11.03.1916).
Die Ursprünge des Regiments gehen auf die Zeit der
napoleonischen Kriege zurück. Im Jahre 1810 verfügte die preußische Armee über
3 Festungs-Pionier-Kompanien, eine preußische, märkisch-pommersche und
schlesische. Im März 1812 wurde die 3. Feld-Pionier-Kompanie neu aufgestellt,
aus der später die 1. Kompanie des 1. Westfälischen Pionier-Bataillons Nr. 7
hervorging. Die 3. Feld-Pionier-Kompanie nahm am Russlandfeldzug Napoleons teil
und errichtete am 23.06.1812 eine Brücke über die Memel bei Tilsit. Nach der
Erhebung gegen Napoleon wurde die 3. Feld-Pionier-Kompanie bei der Belagerung
von Torgau und Wittenberg eingesetzt. Später wurde sie zur Wiederherstellung
der Festung Magdeburg eingesetzt und nahm nachfolgend im Verband des „Korps
Bülow“ am Krieg gegen Napoleon in Frankreich teil. Anschließend wurde sie in
Montmédy und Sedan stationiert, bevor sie zu ihrem zugewiesenen Garnisonsstandort
Koblenz zurückkehrte (1816). Im April 1815 wurde die 8. Feld-Pionier-Kompanie
neu aufgestellt und dem VI. Armeekorps unterstellt. Durch sogenannte
Kabinettsorder vom 27.03.1816 wurde die Zusammenlegung von jeweils zwei der
bisher selbständigen Feld-Pionier-Kompanien zu Pionierabteilungen angeordnet.
Die 3. und 8. Feld-Pionier-Kompanie wurden zur 7. Pionierabteilung
zusammengefasst, des späteren Pionierbataillons Nr. 7.
Die folgenden Jahre brachten zunächst Standortwechsel
nach Wesel und ab 01.10.1833 nach Köln. Die erste ernsthafte Bewährungsprobe
der 7. Pionierabteilung erfolgte im badischen Feldzug (1849), an dem zwei
Detachements teilnahmen, die an den Gefechten bei Rinnthal, Ladenburg und
Rastatt teilnahmen und die Brücke über die Murg bei Rheinau sprengten. Am
04.07.1860 erhielt die 7. Pionierabteilung die neue Bezeichnung „Westfälsches
Pionier-Bataillon Nr.7“. Die nächste Bewährungsprobe des Bataillons war der
deutsch – dänische Krieg (1864). Das Pionier – Bataillon war dem Korps des
Prinzen Friedrich Karl zugeteilt und überschritt am 01.02.1864 die Grenze nach
Schleswig. Das Bataillon war am Gefecht von Missunde beteiligt und vollzog den
Brückenschlag über die Schlei und den
Ekensund. Am 18.04.1864 nahm das Bataillon am Sturm auf die „Düppeler Schanzen“
und nachfolgend an der Belagerung der Festung Frederica teil. Nur zwei Jahre
später muss sich das Bataillon erneut im Krieg gegen Österreich bewähren. Im
Verband der Elbarmee waren die westfälischen Pioniere für die Sprengung des Viadukts
von Ostrau und der Eisenbahnbrücke bei Siegmar zuständig. Bei den Kämpfen um
Münchengrätz schlugen die Pioniere Brücken über die Iser bei Lankowitz und
Mohelnic. Im weiteren Verlauf des Krieges vollzog das Bataillon weitere
technische Aufgaben wie die Zerstörung der Eisenbahnbrücke bei Wernfeld, zweier
Mainfähren bei Rumpenheim und den Brückenschlag über den Main bei Würzburg.
Auch im deutsch – französischen Krieg kamen die westfälischen Pioniere zum
Einsatz und nahmen an den Schlachten und Gefechten des Krieges, Spichern,
Colombey-Nouilly, Gravelotte, Metz, Pesmes, Lisaine, Piémont, Ognon, Quingey,
Chaffois sowie den Belagerungen von Straßburg, Schlettstadt, Neubreisach,
Diedenhofen, Montmédy, Belfort und Mézières teil. Während der
Friedensverhandlungen war das Bataillon in Verdun und Epinal stationiert und
kehrte Anfang Juni 1871 in seiner Garnison nach Köln - Deutz zurück. Nach Ausrufung der Mobilmachung im August 1914 wurde
das Bataillon zunächst per Bahn nach Aachen – Rothe Erde transportiert und in
Richtung belgische Grenze verlegt (04.08.1914). Am nächsten Tag wurde die
Grenze nach Belgien überschritten, der I. Weltkrieg hatte begonnen.
05.08.1914 –
22.08.1914
Vormarsch von Aachen durch
Belgien, Brückenschlag über die Maas bei Lixhe.
23.08.1914 –
26.08.1914
Schlacht bei Namur und
Mabeuge.
27.08.1914 –
12.09.1914
Vormarsch in Frankreich
13.09.1914 –
04.10.1914
Kämpfe bei Reims, Brimont. Le
Godat am Aisne-Marne-Kanal.
05.10.1914 –
20.11.1914
Kämpfe bei Arras und Loretto.
23.11.1914 –
09.03.1915
Stellungskämpfe in
französisch – Flandern.
10.03.1915 –
14.03.1915
Frühjahrsschlacht bei Neuve
Chapelle.
15.03.1915 –
31.05.1915
Stellungskrieg bei Neuve
Chapelle.
04.06.1915 –
30.09.1915
Abwehrkämpfe und
Stellungskrieg bei La Bassée, Herbstschlacht bei Neuve – Chapelle und
Le
Bassée.
01.10.1915 –
29.03.1916
Stellungskämpfe bei Neuve –
Chapelle.
01.04.1916 –
01.06.1916
Ausbildungszeit in Tournai.
02.06.1916 –
08.09.1916
Stellungskämpfe vor Verdun,
Caurettes-Höhe und Toter Mann.
09.09.1916 –
22.09.1916
Schlacht an der Somme.
25.09.1916 –
10.05.1917
Stellungskämpfe vor Verdun,
Höhe 304, Stoßtruppunter-nehmen „Leifeld“ am 28.12.16 und
Erstürmung der
Kamm-linie auf Höhe 304 vom 25.-29.01.1917 (Unternehmen „Block“ und
„Groß“).
Unternehmen „Kristen“ und „Wangenheim“ am 18. und 19.03.1917.Abwehrkämpfe
am Osthang Höhe 304 (29.03.1917), Unternehmen „Pionier“ am 31.03.1917.
11.05.1917 – 31.05.1917
Reserve der 7. Armee.
03.06.1917 – 02.08.1917
Stellungskämpfe am Chemin des Dames, Unternehmen „Westfalen“
(28.06.-03.07.1917), Unternehmen „Blücher“ (31.07.1917 – 02.08.1917).
10.08.1917 – 01.09.1917
Kämpfe in der Siegfriedstellung.
01.09.1917 – 20.09.1917
Kämpfe am Pionon-Riegel.
21.09.1917 – 10.10.1917
Reserve der 7. Armee.
11.10.1917 –
25.10.1917
Stellungskämpfe am Chemin des
Dames an der Lassaux-Ecke.
01.11.1917 –
17.12.1917
Ausbildungszeit bei Sedan und
Landres.
18.12.1917 –
08.02.1918
Stellungskämpfe in den
Abschnitten „Wald“ und „Quelle“ vor Verdun, Unternehmen
„Schnürschuh“ am
25.01.1918 im Abschnitt Quelle.
09.02.1918 –
15.03.1918
Ausbildungszeit bei Stenay
und Valenciennes.
16.03.1918 –
20.03.1918
Aufmarsch zur großen
Schlacht.
21.03.1918 –
18.04.1918
Große Schlacht in Frankreich,
Abschnitt Le Catelet-Gouy.
01.04.1918 –
16.05.1918
Stellungskämpfe bei Morneuil.
26.05.1918 –
31.06.1918
Eingreifreserve.
01.07.1918 –
07.08.1918
Stellungskämpfe südlich von
Hamel.
08.08.1918 –
13.08.1918
Tankschlacht zwischen Ancre
und Avre.
13.08.1918 –
29.08.1918
Stellungsbau und Abwehrkämpfe
an der Somme.
01.09.1918 –
29.09.1918
Ausbildungszeit bei
Schlettstadt.
01.10.1918 –
11.11.1918
Rückzugskämpfe in der
Champagne und an der Maas.
11.11.1918 –
05.12.1918
Waffenstillstand und
Rückmarsch nach Deutschland.
Die Demobilisierung des Bataillons erfolgte ab dem
05.12.1918 in Geseke / Westfalen.
Literatur:
J.D. Hoffmann, Geschichte des Pionier
Bataillons 7, Berlin 1888
D.W.Buhr, Die Geschichte des I.
Westfälischen Pionier Bataillons Nr. 7 und
seiner Kriegsverbände im Weltkriege 1914/18(Neben der Geschichte des Bataillons enthält das Buch Beiträge zur 3. und 5. Kompanie Pi.Btl.7, der 2. Reserve-Kompanie, der Starkstromabteilung der 14. Reserve-Division, der 1. Landwehr-Pionier-Kompanie VII.AK, Reserve-Pionier-Kompanien 78 und 91, des Korps-Brücken-Train, der Minenwerfer-Kompanie 14 und der Pionier (Mineur) Kompanie 293).
Otto Wien / Anton Holzem, Geschichte der Stadt, Festung und Garnison Köln
Verlag Bernard & Graefe, Köln 1959
Klaus Schlegel, Köln und seine preußischen Soldaten, Verlag J.P. Bachem Köln 1979
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