(7. Rheinisches )
Stiftungstag:
05.05.1860
Errichtet:
05.05.1860
in Neuwied, Andernach, Simmern aus dem 1859 aufgestellten 29. Landwehr –
Stamm - Regiment
Auflösungstag:
Mitte
Dez. 1918 in Aschendorf, Frühjahr 1919 Papenburg
Garnisonsstandorte:
1860-1861 Stab, I und II Bataillon Koblenz,
Füsilier-Bataillon Simmern
1861-1866 Stab, I und II Bataillon Mainz,
Füsilier-Bataillon
Simmern und Feldzu1866-1867 Luxemburg
1867-1870 Stab, I Bataillon Trier, II Bataillon Saarlouis Füsilier – Bataillon St. Johann
1870-1876 Trier Stab, I Bataillon und Füsilierbataillon, II. Bataillon Trier
1876-1881 II. Bataillon Diedenhofen und Trier,
1893-1897 IV. Bataillon Trier
Feldzüge:
1866 Krieg gegen Österreich (Münchengrätz, Königgrätz)
1870 / 1871 Frankreichfeldzug
1914-1918 I.
Weltkrieg
Armeekorps:
VIII.
Armeekorps
16.
Divison, 31. Infanteriebrigade zusammen mit IR 29
Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915,
49. Jahrgang): Feldgrauer Waffenrock, Vorstöße vorn herunter und an den
Taschenleisten ponceaurot, Stehkragen, Ärmelaufschläge, Ärmelpatten ebenfalls
ponceaurot, Schulterklappen mit roten Abzeichen und hellblauen Vorstößen,
blanke Knöpfe.
Regimentsgeschichte:
Regiment wurde am 05. Mai 1860 als 29. kombiniertes
Infanterie Regiment aus dem 29. Landwehr-Stamm- und dem 29. Infanterie-Regiment
gebildet. Am 04.07.1860 erhielt das Regiment die Bezeichnung 7. Rheinisches
Infanterie Regiment 69 und als erste Garnisonsstandorte wurden Koblenz, Simmern
und später Mainz festgelegt. Das Regiment nahm anschließend im Jahre 1866 im
Verband der Elb-Armee am deutsch – österreichischen Krieg teil und wurde
zunächst nach Halle verlegt (28.05.1866). Im Juni 1866 stieß das Regiment nach
Sachsen vor, befand sich am 20.06.1866 im Raum Dresden und überschritt am
22.06. die Grenze nach Böhmen, wo es am 26.06. zu einer ersten Gefechtshandlung
(Abendgefecht bei Hühnerwasser) kam. Der weitere Vormarsch führte nach
Münchengrätz wo es erneut zu Kampfhandlungen mit österreichischen Einheiten
kam. Anfang Juli 1866 nahm das Regiment an der Schlacht von Königgrätz teil und
wurde nach Beendigung des Krieges nach Luxemburg verlegt. Im Jahre 1867 wurden
die Bataillone des Regimentes in Trier, Saarlouis und Saarbrücken stationiert.
Am deutsch - französischen Krieg nahm das Regiment
als Teil der I. Armee teil und bildete zusammen mit dem 29. Infanterie Regiment
die 31. Infanteriebrigade unter dem Oberbefehl des Grafen von Gneisenau. Zu ersten
Kampfhandlungen mit den französischen Truppen kam es Anfang August bei
Saarbrücken. Es folgte der Vormarsch in Richtung Diedenhofen und am 18.08.1870
die Schlacht von Gravelotte. Anschließend nahm das Regiment an der Belagerung
von Metz (19.08.-28.10.1870) teil. Nach
Übergabe der Festung Metz wurde das Regiment nach Nordfrankreich verlegt, wo es
Ende November 1870 an der Schlacht von Amiens und im Dezember 1870 an der
Schlacht an der Hallue teilnahm. Im Anschluss an diese Kämpfe erfolgte die
Belagerung von Pèronne sowie die Schlacht von Bapaume (Januar 1871). Am
19.01.1871 kämpfte das Regiment in der Schlacht von St. Quentin und verblieb
bis zum Abschluss des Waffenstillstandes in Nordfrankreich. Am 01.Juni 1871
erfolgte der Abzug und die Rückkehr in die Garnison nach Trier. Es folgte bis
zum Ausbruch des I. Weltkrieges eine längere Friedenszeit mit dem üblichen
militärischen Übungen. Vom Regiment wurden während dieser Zeit aus Freiwilligen
bestehende Abordnungen zu den militärischen Einsätzen in Übersee (1900
Boxeraufstand in China, 1904 Aufstand der Herero in Südwestafrika) entsandt.
Das Regiment nahm im Verband des VIII. Armeekorps (4. Armee) am 1. Weltkrieg teil.
Da eine Regimentsgeschichte nicht
vorliegt, ist die Rekonstruktion der Einsatzabschnitte nur sehr oberflächlich
möglich. Das Infanterie – Regiment Nr. 69 war der Brigadepartner (31.
Infanteriebrigade) des Infanterie – Regimentes Nr. 29, dessen Einsatzabschnitte
bereits dargestellt wurden. Bei Kriegsbeginn werden deshalb die
Einsatzabschnitte mit denen des Infanterie – Regimentes Nr. 29 weitgehend
identisch sein. Im weiteren Verlauf des Krieges ist dies wahrscheinlich nicht
mehr der Fall gewesen. Im Jahre 1916 nahm das Regiment an den Kämpfen an der
Somme und Ende des Jahres an der Ostfront teil. Im Jahre 1917 kämpft das
Regiment in der Schlacht von Ypern und später im Abschnitt Passendael. Im
Rahmen der deutschen Frühjahrsoffensive des Jahres 1918 finden wir das Regiment
bei Lys und an der Somme.
Nach dem Waffenstillstand und der Rückkehr nach Deutschland erfolgte die Demobilisierung in Aschendorf und Papenburg. Durch Freiwillige wurde 1919 eine Sicherheitskompanie aufgestellt, die später vom Freiwilligen-Bataillon Rheinland übernommen wurde. Später (Juni 1919) erfolgte die Eingliederung in die überplanmäßige Reichswehr-Abteilung Rheinland, die ab 01.10.1919 zum III.Btl. des Reichswehr-Regimentes 19 wurde.
Unterstellung / Zuteilungen des
Regimentes und einzelner Bataillone während des Krieges:
13.11.1914 – 23.12.1914
31. Infanterie-Brigade, Division Fuchs
25.12.1914 – 10.01.1915
31. Infanterie-Brigade, 16. Infanterie-Division
10.01.1915 – 05.02.1915
31. Infanterie-Brigade, Division Winkler
05.02.1915 – 06.10.1916
31. Infanterie-Brigade, 16. Infanterie-Division
07.10.1916 – 02.11.1916
31. Infanterie-Brigade, 47. Landwehr-Division
03.11.1916 – Dez.1918
80. Infanterie-Brigade, 15. Infanterie-Division
Zuteilungen:
12.05.1915 – 15.05.1915
unbekannte Zuteilung
26.09.1915 – 03.10.1915
Division Liebert
Literatur:
Dupuis,
Gedenkschrift zur Feier des 7. Rheinischen Infanterie – Regimentes 69,
Trier
1910
W.
Möllmann, Stammliste der Offiziere des 7. Rheinischen Infanterie – Regimentes
69,
Oldenburg, 1902
K.
Freiherr von Schroetter, Geschichte des 7. Rheinischen Infanterie – Regimentes
69,
Berlin 1889
Freiherr
von Schroetter & Wilhelm Coster, Geschichte des 7. Rheinischen
Infanterie-
Regiments Nr. 69 1860-1913, Verlag Mittler und Sohn, Berlin 1913
J.
Blaenkner, Die 69er, Berlin 1868, 1869, 1870
A. Börckel, Mainz als Festung und Garnison, Mainz 1913
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