Dienstag, 28. Mai 2013


Füsilier-Regiment 39

 
(Niederrheinisches, General Ludendorff)



Stiftungstag            :                      
26.01.1818

Errichtet:                             
26.01.1818           
in Koblenz, Neuwied und Andernach aus Mannschaften der Garnisonsbataillone 19 – 34,
1860 tritt das Landwehr-Stammbataillon Neuss als III. Bataillon zum Regiment

Auflösungstag:                 
14.12.1918 in Bad Driburg

Garnisonsstandorte:           
1818 - 1849 Luxemburg
1849 - 1850 Stab und I. Bataillon Mainz, II. Bataillon Luxemburg
1850 - 1851 Stab und II. Bataillon Mainz, I. Bataillon Kreuznach, Koblenz
1851 - 1860 Stab, I. und III. Bataillon Mainz, II. Bataillon Koblenz, Mainz, III. Bataillon Koblenz
1861 - 1866 Koblenz, Ehrenbreitstein, Feldzug
1866 - 1914 Düsseldorf

Feldzüge:                           
1866 Krieg gegen Österreich (Münchengrätz, Königgrätz)
1914 - 1918    I. Weltkrieg

Armeekorps:                     
VII. Armeekorps             


Uniform:  
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Waffenrock feldgrau, Vorstöße vorn herunter und an den Taschenleisten ponceaurot, Stehkragen und Ärmelaufschläge / Ärmelpatten ponceaurot, Schulterklappen aus Tuch mit roten Abzeichen und zitronengelben Vorstößen

Regimentsgeschichte:
Das Regiment wurde am 26.01.1818 aus Soldaten der Garnisionsbataillone 19 bis 34 (Wittenberg, Torgau, Mühlberg, Minden, Köln u.a.m.) als Infanterie-Regiment Nr. 36 gegründet und später zum Infanterie-Regiment 39 umbenannt, bevor es im Jahre 1860 in das „Niederrheinisches Füsilierregiment 39“ umbenannt wurde. Zunächst wurde das Regiment in Luxemburg stationiert und später nach Mainz, Koblenz / Ehrenbreitstein verlegt. Am Krieg des Jahres 1866 nahm das Regiment im Verband der Division Beyer teil, um den Hannoveraner Truppen den Weg nach Süden und die Vereinigung mit den bayerischen Truppen zu versperren. Nachdem sich die Armee Hannovers bei Langensalza ergeben hatte, erfolgte der weitere Vormarsch in Richtung Bayern und die Gefechte bei Hammelburg und Helmstedt. Nach dem Friedensschluss wurde das Regiment in seine neue Garnison nach Düsseldorf verlegt, wo es am 08.11.1866 eintraf und die Kaserne an der Königsallee bezog. Das Regiment gehörte nunmehr zum VII. Westfälischen Armeekorps. Am Krieg von 1870/1871 nahm das Regiment im Verband des VII. Armeekorps und der I. Armee teil. Hier kam es hauptsächlich an der Erstürmung der Spicherer Höhen, der Schlacht bei Gravelotte und der Belagerung von Metz teil. Anschließend war das Regiment an der Belagerung von Montmèdy und Mèzieres teil. Der weitere Feldzug führte das Regiment bis an die Grenze zu Schweiz und nach dem Friedensschluss wurde es bis Anfang Juni in Nancy, Toul und Pont à Mousson stationiert. Am 07./10. Juni 1871 kehrte das Regiment nach Düsseldorf zurück. Die Kaserne an der Königsallee war bis 1898 Heimat des Regimentes. Noch im Jahre 1898 zog das Regiment in die neu errichtete Kaserne in Derendorf. Am 03.07.1914 kehrte das Regiment von einer Manöverübung aus dem Sennelager bei Paderborn zurück und bereits am 01.08.1914 erfolgte die Mobilmachung der Armee. Am 07.08.1914 wurde das Regiment nach Herbesthal verlegt, wo auch Teile des Infanterie-Regimentes Nr. 56 aus Wesel eintrafen. Beide Regimenter bildeten die 28. Infanterie-Brigade. Das Regiment wurde Richtung Lüttich in Marsch gesetzt wo es am 09.08.1914 eintraf. In der Folge wurde das Regiment an folgenden Frontabschnitten eingesetzt:

09.08.14 – 18.08.1914           
Gefechte bei Lüttich
 
18.08.14 – 07.03.1915
Vormarsch über Court St. Etienne, Gembloux, La Romonerie nach Charleroi, Gefechte bei Haulchin- Peissant, Villers Sire Ricole, Ferme Salemagne, Elesmes bei Maubeuge, weiterer Vormarsch Richtung Ribemont und Craonne,  Gefechte bei Hurtebise, St. Victor Ferme
Corbeny und Stellungskrieg am Chemin des Dames.

07.03.15 – 04.04.1916
Verlegung des Regimentes nach Hirson / Champagne und Stellungskrieg zwischen Tahure und Perthes, später bei Selles, Rauroy,

April 1916 – Juni 1916
Verlegung an die Front bei Verdun, Stellung bei Hardoumont-Dieppe, Grand Chèna Wald und Bati Wald. Kämpfe um Fort Vaux.

10.07.16 – 04.07.1916
Herauslösung aus der Front bei Fort Vaux, Stellungen in der Woevre-Ebene bei Moulainville

04.07.16 – 15.07.1916
Ausbildungszeit in Rorroy le sec

15.07.16 – 10.09.1916           
Frontabschnitt bei Fort Vaux
 
10.09.16 – 01.10.1916           
Ruhe- und Ausbildungszeit bei Afflèville

01.10.16 – 03.11.1916           
Frontabschnitt bei Fort Vaux

03.11.16 – 31.12.1916           
Stellungskrieg im Cheppy-Wald

17.01.17 – 22.02.1917           
Stellungskrieg auf dem Bauquoisbergkegel südlich Varennes.

22.02.17 – 06.04.1917           
Ruhezeit und Ausbildung bei Mouzon und Carignan

09.04.17 – 21.04.1917           
Schlacht an der Aisne, Juvincourt

08.05.17 – 31.06.1917           
Stellungen am Chemin des Dames

01.07.17 –01.08.1917           
Ruhezeit in der Nähe von Bervins

01.08.17 – 06.01.1918           
Stellungskrieg am Chemin des Dames

03.01.18 – 20.03.1918           
Ausbildungszeit in Belgien und Frankreich

21.03.18 – 30.03.1918           
Die März-Offensive, Bereitstellung des Regimentes südlich St. Quentin

01.04.18 –06.04.1918           
Armeereserve bei Rouvroy en Santerre

07.04.18 – 23.05.1918           
Ausbildungszeit bei Charleville

23.05.18 – 30.05.1918           
Maioffensive, Bereitstellung im Raum Corbèny
 
30.05.18 – 30.07.1918           
Kämpfe bei Vincelles, Verneuil, Ruhephase bei Dizy le Gros, Kämpfe bei Aignizy Ferme, Ville en Tardenois, Cohedon, Bois du Reims und Bligny

30.07.18 – 27.08.1918           
Kämpfe bei Jonchery, Muizon, Vesle-Stellung,

27.08.18 – 15.09.1918           
Ruhephase bei Cormicy-Chalons les Vergeux

16.09.18 – 29.09.1918           
Stellungskrieg bei Trigny

29.09.18 – 01.10.1918           
Rückzugskämpfe bei Guyencourt, Vantelay, Bouvancourt, Fontaine-Ferme.

01.10.18 – 13.11.1918           
Rückzugskämpfe, Güntherstellung, Hundingstellung

11.11.18 -                             
Rückmarsch aus dem Raum Aiglemont durch die Ardennen und über Vianden nach Deutschland und weitere Verlegung nach Bad Driburg, Demobilisierung des Regimentes


Nach Auflösung des Regimentes wurde aus dem III. Bataillon das Freikorps Niederrhein gegründet, welches im August 1919 mit dem Freikorps Düsseldorf zusammengeführt und dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 61 angegliedert wurde. Aus den Mannschaften des Freikorps Niederrhein wurden die 9. und Minenwerfer – Kompanie gebildet. Im Sommer 1920 wurde auch das Reichswehr-Infanterie-Regiment 61 aufgelöst, die Reste traten zum Infanterie-Regiment 18 über, dessen 6. Kompanie die Traditionskompanie des Füsilier-Regimentes Nr. 39 wurde.
 
Unterstellung / Zuteilungen des Regimentes und einzelner Bataillone während des Krieges:


Unterstellungen:

02.08.1914 – 03.03.1915           
28. Infanterie-Brigade, 14. Reserve-Division

10.03.1915 – 20.12.1918           
100. Infanterie-Brigade, 50. Infanterie-Division

Zuteilungen:

07.08.1914 – 17.08.1914           
28. Infanterie-Brigade, 18. Infanterie-Division VII.AK

14.09.1914 – 23.09.1914           
28. Infanterie-Brigade, XV. AK

17.04.1917 – 19.04.1917           
5. bayerische Reserve-Division

23.10.1915 – 31.10.1915           
I. und II.Btl. zur 23. Reserve-Division

23.10.1915 – 31.10.1915           
III.Btl. zur 24. Reserve-Division

 

Literatur:

Franz von Rudorff, Das Füsilier-Regiment General Ludendorff (Niederrheinisches) Nr. 39 im
Weltkriege 1914 – 1918, Verlag Reinhold Kühn A.G., Berlin 1925.

von Wachholtz, Abriss der Geschichte des Füsilier-Regimentes Nr. 39,
Berlin 1896.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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