Mittwoch, 5. Juni 2013


Infanterie-Regiment 56
 
 (7. Westfälisches )


Stiftungstag:                      
05.05.1860

Errichtet:                            
05.05.1860 in Soest, Iserlohn, Meschede, aus dem 1859 aufgestellten 16. Landwehr-
Stamm-Regiment.

Auflösungstag:                 
13.12.1918 Bad Salzuflen, Mitte Mai aufgelöst

Garnisonsstandorte:       
1860 - 1864 Stab, Füsilier-Bataillon Paderborn, I. Btl. Soest, II. Bataillon in Warburg
1864 - 1866 Stab, I. und II. Btl. in Köln, Füsilier-Btl. Köln, Münden und Hameln
1866 - 1867 Stab und I. Btl. Göttingen, II. Btl. Göttingen, Nordhausen und Füs.-Btl. Heiligenstadt
1871 - 1914 Stab, I. und II. Btl., Füsilier-Bataillon Kleve

 Feldzüge:                           
1866 Krieg gegen Österreich (Münchengrätz, Königgrätz)
1914 -1918 I. Weltkrieg

Armeekorps:                     
VII. Armeekorps                         
14. Divison, 79. Infanteriebrigade zusammen mit Infanterie-Regiment 57

Uniform:
Uniform 1915 (Armeeverordnungsblatt Nr. 44 vom 02.10.1915, 49. Jahrgang): Feldgrauer Waffenrock, Vorstöße vorn herunter und an den Taschenleisten ponceaurot, Stehkragen, Ärmelaufschläge, Ärmelpatten ebenfalls ponceaurot, Schulterklappen mit roten Abzeichen und hellblauen Vorstößen, blanke Knöpfe.

Regimentsgeschichte:
Im Jahre 1859 / 1860 wurde die Reorganisation und Vergrößerung des Heeres beschlossen. Bestandteil dieser Vergrößerung war u. a. die Errichtung von 39 Infanterie – Regimentern. Die Errichtung des Regimentes erfolgte aufgrund dieser Heeresvermehrung aus dem 16. Landwehr – Stamm – Regiment mit den Bataillonen Soest, Iserlohn und Meschede. Am 05. Mai 1860 wurden die Landwehr – Stamm- Bataillone des Regiments in das I., II. und Füsilier-Bataillon des 16. kombinierten Infanterie – Regiments umbenannt. Dieser Tag wurde als Errichtungstag des Regiments festgelegt. Bereits am 04.07.1860 wurde das Regiment erneut in das 7. Westfälische Infanterie – Regiment Nr. 56 umbenannt. Im dem nur wenige Jahre nach seiner Errichtung ausbrechenden deutsch – dänischen Krieg kam das Regiment nicht zum Einsatz. Erst im Krieg gegen Österreich (1866) wurde das Regiment im Verband der Elbarmee eingesetzt und nahm an den Gefechten von Königgrätz und Münchengrätz teil.

Auch am deutsch – französischen Krieg von 1870 / 1871 nahm das Regiment ebenfalls teil und kämpfte in den bekannten größeren und kleineren Gefechten dieses Krieges, bevor es im Juni 1871 in seine Garnison nach Wesel zurückkehrte.  Die nächsten Jahre sind wiederum Friedensjahre ohne besondere Ereignisse, mit Kaisermanövern, Paraden, Gedenkfeiern usw. Am 27.01.1889 wird dem Regiment der Beiname „ Vogel von Falckenstein“ verliehen. Dadurch sollte das Andenken an den Infanteriegeneral gleichen Namens und dessen Verdienste im Feldzug von 1866 geehrt werden. Die Friedensjahre fanden mit Ausbruch des I. Weltkrieges ihre von allen erwartetes Ende. Am 07.10.1914 wurde das Infanterie – Regiment Nr. 56 per Bahntransport zur Bereitstellung im Raum Aachen verlegt. Der große Krieg hatte begonnen. Das Regiment wurde im Gegensatz zu den meisten anderen im Rheinland stationierten Einheiten ausschließlich an der Westfront eingesetzt
 
Auszug des III. Bataillons aus Kleve zu Beginn des I. Weltkrieges
(Quelle: Dr. Phil. Martin Schultz, Das Infanterie – Regiment Nr. 56 im großen Kriege)

 
 

07.10.1914 – 18.10.1914  
Kämpfe um die Festung Lüttich
 
18.10.1914 – 11.10.1914  
Vormarsch Richtung Frankreich, Gefecht bei Lobbes, Noyelles, Wassigny, St. Quentin, Ham, Golancourt, Petit Morin, Broussy Le Petit.
11.10.1914 – 12.11.1914  
Rückzug über Le Mesnil bis Nogent L`Abese, Bétheny, Fort Fresnes und Kämpfe an der Aisne.
12.11.1914 – 05.12.1914  
Kämpfe bei Fournes, Schlacht von Lille und Stellungskämpfe im Raum Piétre.
05.12.1914 – 08.06.1916  
Kämpfe, Stellungskrieg im Raum Givenchy, La Bassée, unterbrochen von Ruhezeiten.
08.06.1916 – 25.07.1916   Verlegung an die Front bei Verdun, Stellungen am Wäldchen Les Caurettes (Rabenwald).
 
25.07.1916 – 02.04.1917  
Einsatz im Bereich Thiaumont, Fleury, Stellungen Höhe Toter Mann, Douaumont, Hardaumont und Höhe 304.
20.04.1917 – 09.05.1917  
Verlegung zum Frontabschnitt Chemin des Dames.
09.05.1917 – 29.07.1917  
Ruhezeit und Kämpfe im Abschnitt Ailles.
29.07.1917 – 02.11.1917  
Ruhezeit und Stellungskrieg im Abschnitt Allemant-Pinon.
02.11.1917 – 26.03.1918  
Verlegung in den Raum Bausseint und Ruhezeit südwestlich Metz.
26.03.1918 – 22.04.1918  
Kämpfe an der Avre, St. Quentin, Mailly.
22.04.1918 – 05.07.1918  
Ruhezeit um Kämpfe zwischen Oise – Aisne Kanal und an der Aisne.
05.07.1918 – 11.11.1918  
Kämpfe bei Cutry – St. Pierre – Aigle, Rückzugsgefechte St. Souplet, Arnes und
Mormalwald. I. und II. Bataillon nach schweren Kämpfen bei Raucort aufgelöst.
 
Nach dem Waffenstillstand kehrt das Regiment nach Deutschland zurück und wird demobilisiert. Während des Krieges sind 133 Offiziere und 4.473 Soldaten im Kampf gefallen. Aus Freiwilligen wird eine Kompanie zusammengestellt, die später zusammen mit einer Kompanie des Infanterie – Regiments Nr. 57 in Wesel zum  „Freiwilligenkorps Wesel“ zusammengestellt. Das Freiwilligenkorps Wesel wird später dem Reichswehr – Infanterie – Regiment Nr. 62 angegliedert. Die Aufgabe des Regimentes ist die Aufrechterhaltung der Ordnung und damit verbunden der Niederschlagung von Unruhen in Hamborn, Oberhausen, Duisburg und Wesel. Die Tradition des Regimentes wurde der 10. Kompanie des Jäger – Bataillons des Infanterie – Regiments in Goslar übertragen.

Unterstellung / Zuteilungen des Regimentes und einzelner Bataillone während des Krieges:
Unterstellungen:
02.08.1914 – Dez. 1918    
79. Infanterie-Brigade, 14. Infanterie-Division
Zuteilungen:
07.08.1914 – 17.08.1914  
28. Infanterie-Brigade, 18. Infanterie-Division, VII. AK
07.06.1915 – 10.07.1915  
6. Armee
28.07.1916 – 05.08.1916  
4. Infanterie-Division
11.07.1918 – 26.07.1918  
53. Reserve-Divison
13.09.1914 – 21.09.1914  
I. und III.Btl., MG-Kompanie zur Det. Weicke, VII. AK
28.04.1917 – 04.05.1917  
III.Btl. zur 213. Infanterie-Division
Literatur:
K.W.Braumann, Die Geschichte des Infanterie – Regiments Nr. 56,
Bochum 1936
Dr. Phil. Martin Schultz, Das Infanterie – Regiment Nr. 56 im großen Kriege,
Verlag Albrecht Blau, Berlin 1926
Karl Wehman, Das Infanterie – Regiment Nr. 56 in den ersten Jahren seines Bestehens, Verlag Mittler und Sohn Berlin 1910
A. Schmid, Stammliste der Offiziere des Regiments Nr. 56,
Oldenburg 1905
M. Michaelis, Die ersten Jahre des Infanterie – Regiments Nr. 56,
Berlin 1868
M. Michaelis, Die Geschichte des Infanterie – Regiments Nr. 56,
Berlin 1895
Beitrag zur Geschichte des Regiments Nr. 56 für 1866, Beiheft Milit. Woche, Bl. 1867.
 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen