Die Preussische Armee
Mittwoch, 7. November 2018
Dienstag, 4. September 2018
Freitag, 14. April 2017
Chinaexpedition
Soldatenschicksale im Boxeraufstand
Am 24. Juli 1878 wurde Alfons KAUßEN als Sohn der
Eheleute Mathias Josef KAUßEN und Diana Josephina KAUßEN geb. CRAS in Aachen
geboren. Wann Alfons der kaiserlichen Armee beitrat konnte ist nicht mehr feststellbar. Aufgrund des Dienstgrades wird er sih wahrscheinlich als Freiwilliger
um das Jahr 1898 zur Marine gemeldet haben. Der Nachwuchs für die in Übersee eingesetzten
militärischen Einheiten rekrutierte sich überwiegend aus Freiwilligen. Die
„Neue Cuxhavener Zeitung“ vom 05.05.1900 veröffentlichte hierzu folgenden
Artikel:
„Im Herbst des Jahres wird eine größere Anzahl Dreijähriger -
Freiwilliger für die Seebataillone zur Einstellung gelangen. Die Freiwilligen
müssen von kräftigem Körperbau, mindestens 1,65 m groß und von guter
Sehleistung sein. Auch wird die Anforderung der Tropendienstfähigkeit an
dieselben gestellt, da sie im Frühjahr 1901 nach Kiautschou entsandt werden“.
Es ist somit wahrscheinlich, dass
er sich zum Dienst in Übersee freiwillig meldete und im Jahre 1900 der 4.
Kompanie des III. Seebataillons angehörte. Das
III. Seebataillon wurde am 26.01.1898 gegründet und war für den militärischen
Schutz des Pachtgebietes von Kiautschou bestimmt, welches mit Vertrag vom 06.
März 1898 von China erworben wurde. Die Grundausbildung der für das III.
Seebataillon bestimmten Rekruten erfolgte in Cuxhaven jeweils im Winterquartal.
Im folgenden Frühjahr wurden dann die neu ausgebildeten Soldaten per Schiff
nach China transportiert. Die lange sechswöchige Seereise wurde mit Gymnastik,
Zielübungen, Exerzieren und Unterricht ausgefüllt. Oftmals kam es jedoch schon
bei der Überfahrt zu ersten Verlusten durch Krankheit und Hitze. Insbesondere
nach der Durchquerung des Suezkanals litten die Soldaten unter den hohen
Temperaturen.
Anfang 1900 war Alfons KAUßEN in
Kiautschou (Tsingtau) stationiert, als in China der Geheimbund der „BOXER“
(chinesisch Yi-he quan) die Bevölkerung zum Widerstand gegen die Fremden im
Lande aufrief. Nachdem die BOXER vom
chinesischen Kaiserhof Unterstützung erfuhren, wurde das Klima auch für die
ausländischen Gesandtschaften in Peking immer bedrohlicher. Zu ihrem Schutz
wurden von den betroffenen Ländern kleinere militärischer Abteilungen entsandt,
so auch vom kaiserlichen Deutschland. Unter dem Befehl von Oberleutnant zur See
Graf von SODEN machten sich 50 Soldaten des III. Seebataillons aus Tsingtau,
darunter auch Alfons KAUßEN, auf den Weg nach Peking, wo sie am 01.06.1900
eintrafen und mithalfen, die dortigen Gesandtschaften zu schützen. Nach der Ermordung des deutschen Gesandten
Freiherrn Klemens von KETTELER durch einen chinesischen Feldwebel am 20.06.1900
eskalierte die Lage in Peking. In der Folge kam es zu massiven Angriffen
der BOXER und regulärer chinesischer
Truppen auf die ausländischen Vertretungen in Peking, die sich daraufhin im Gesandtschaftsviertel
verschanzten. Die Lage wurde noch bedrohlicher, nachdem ein internationales
Expeditionskorps (2117 Soldaten darunter 509 deutsche) unter dem Oberbefehl von
Admiral Sir Edward SEYMOR am 19.06.1900 seinen Marsch auf Peking aufgeben musste.
Am Nachmittag des 23.06.1900 kam es zu heftigen Kämpfen um russische
Gesandtschaft. Alfons KAUßEN, Unteroffizier DAUCH und weitere 9 Soldaten der 4.
Kompanie wurden den russischen Verteidigern zu Hilfe gesandt. Bei diesen
Kämpfen erlitt Alfons KAUßEN eine schwere Verwundung, welcher er am 24.06.1900 erlag. In der Geschichte des III. Seebataillons wurde dieses Ereignis wie folgt beschrieben:
1. Gräber der bei der Verteidigung des Gesandtschaftsviertels in Peking gefallen Seesoldaten |
Die Verteidiger in Peking mussten
sich noch bis zum Eintreffen eines weiteren Expeditionskorps am 13.08.1900
gedulden. Von den Soldaten des III. Seebataillons wurden 16 verwundet und 11
mussten den Einsatz mit ihrem Leben bezahlen.Während Alfons KAUSSEN als Soldat beim III. Seebataillon seinen Dienst versah, befand sich der Matrose Wilhelm Offermann aus Aachen auf dem deutschen Kriegsschiff S.M.S. Kaiserin Augusta vor der chinesischen Küste. Wilhelm wurde am 30.07.1877 als Sohn der Eheleute Johann Hubert OFFERMANN und Catharina OFFERMANN geborene PRÜMPLER in Aachen geboren. Wie Alfons wird Wilhelm
sich ebenfalls freiwillig gemeldet haben. Sein Schiff gehörte als großer Kreuzer
(6050 t) zum deutschen Ost-Asien-Geschwader. Es wurde am 15.01.1892 in Dienst
gestellt und verfügte über 432 Mann Besatzung. Welche Aufgaben Wilhelm auf dem
Schiff wahrnahm, ließ sich nicht mehr in Erfahrung bringen. Auf jeden Fall,
gehörte Alfons mit der S.M.S. Kaiserin – Augusta – Kompanie, unter dem Kommando
ihres Kapitäns (Korvettenkapitän Buchholz), dem bereits oben erwähnten internationalen Expeditionskorps unter Sir
Edward SEYMORE an.
Karte zum Vorstoß des Expeditionskorps unter Lord Seymore |
Das Expeditionskorps machte sich Anfang Juni 1900 auf den
Weg nach Peking und erreichte am 10.06.1900 den Ort Lo-fa. Dort schloss sich
das deutsche Kontingent, also auch Wilhelm OFFERMANN, unter dem Oberbefehl des
Kapitäns zur See Usedom dem Expeditionskorps an. Auf dem Weitermarsch kam es am
11.06. und 12.06. zu ersten Gefechten mit den BOXERN. Nachdem der Orte Lanfang
erreicht wurde, verstärkten sich die Angriffe und am 18.06.1900 griffen
reguläre chinesische Militäreinheiten das Expeditionskorps an. Erstmals wurden
hier auch deutschen Soldaten, darunter der Kapitän des S.M.S. Kaiserin Augusta,
verwundet. Da die Bahnlinie nach Peking zerstört war und sich der
Widerstand der Chinesen weiter verstärkte, trat das Expeditionskorps am
19.06.1900 den Rückzug auf Yangtsun an und musste sich dabei heftiger Angriffe
erwehren. Die Verluste nahmen weiter zu. Am 21.06.1900 fiel Korvettenkapitän
BUCHHOLZ. Am 22.06.1900 kam es beim Hsiku - Arsenal zu schweren Kämpfen in
deren Verlauf der bekannte Ausruf „The
Germans to the front“ erfolgte und später in dem berühmten Gemälde von Carl
Röchling verklärend dargestellt wurde. Auf den Befehl von Sir SEYMORE übernahm
das deutsche Kontingent die Spitze des Korps und wehrte alle Angriffe ab.
Während der Kämpfe am 22. / 23.06.1900 wurde das Hsiku - Arsenal erobert. Bei
diesen Kämpfen wurde Wilhelm OFFERMANN schwer verwundet. Er erlag seiner
Verwundung am 24.06.1900, am gleichen Tag wie Alfons KAUSSEN.
Wie der Boxer-Aufstand endete ist
bekannt. Sowohl die Gesandtschaft als auch das Expeditionskorps wurden aus
ihrer misslichen Lage gerettet. Deutschland entsandte ein weiteres
Expeditionskorps unter dem Befehl des Grafen WALDERSEE nach China, welches am
27.07.1900 durch Kaiser Wilhelm II. in Bremerhaven mit der berühmt berüchtigten
„Hunnenrede“ verabschiedet wurde und
in China bis 1901 blutige Strafexpeditionen durchführte. Auf
einer zeitgenössischen Postkarte findet sich hierzu folgender Reim:
Zu wahren Deutschlands Macht und Ehr, ziehn wir nach China übers Meer.
Uns ruft der Feind nunmehr zur Wehr, drum ziehn wir in den Streit. Er findet
uns zu Land und Meer in Kampfeslust bereit. Kommt er in hellen Haufen gleich –
wir trotzen aller Noth:
Mit Gott für Kaiser und für Reich stehn wir bis in den Tod - Auf
Wiedersehn!
Als diese Postkarten in Umlauf
kamen waren die Worte für Alfons KAUSSEN und Wilhelm OFFERMANN bereits zur
bitteren Wirklichkeit geworden, ein Wiedersehen mit der Heimat gab es allerdings für beide nicht!
Quellen:
Standesamt:
Auskunft
aus Personenstandsurkunden, Schreiben des Standesamtes Aachen vom 08.11.2006
Benutzte Literatur:
Jork
Artlet, Tsingtau, Deutsche Stadt und Festung in China 1897-1914
Georg
Friederici, Hauptmann a.D. , Berittene Infanterie in China und andere
Feldzugserinnerungen
Diana
Preston, Rebellion in Peking / Geschichte des Boxeraufstandes
Elmar
von Rudolf, Heldenkämpfe in unseren Kolonien
Tsingtau,
ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte in China 1897-1914
C.
Huguenin, Geschichte des III. Seebataillions, Tsingtau
1912
Internet:
www.denkmalprjekt.org, www.kreuzergeschwader.de, www.marine-infanterie.de, www.deutsche-schutzgebiete.de, www.kreuzergeschwader.de, www.marine-infanterie.de, www.deutsche-schutzgebiete.de
Bilder:
1
und 3) aus C. Huguenin, Geschichte des III. Seebataillions
2)
aus Georg Friederici, berittene Infanterie in China und andere
Feldzugserinnerungen
Sonstiges:
Die
Kosten für die China-Expedition
betrugen 250 Millionen Mark, was damals durch den Reichstag kritisiert
wurde
vgl. Udo Ratenhof, Die Chinapolitik des
Deutschen Reiches 1871-1945.
Montag, 6. Januar 2014
Das Asienkorps im I. Weltkrieg
Bereits seit dem Ende der 1880er Jahre waren deutsche
Militärberater in der Türkei tätig. Die von Generalfeldmarschall Wilhelm Leopold Colmar von der Goltz,
„Goltz Pascha“, durchgeführten Ausbildungslehrgänge für türkische Offiziere
waren ein fester Bestandteil dieser Beratungstätigkeit. Da diese Tätigkeit nicht den gewünschten Erfolg hatte, wurde im Dezember 1913
entschieden, die beratende Tätigkeit durch die Befugnis zur Durchführung von
umfassenden Inspektionen zu erweitern. Der für diese Mission vorgesehene
Generalleutnant Otto Liman von Sanders, Kommanduer der 22. Division in Kassel,
sollte Kommandeur des 1. türkischen Armeekorps werden. Die Berufung von Sanders hatte erheblich politische Auswirkungen, insbesondere im Verhältniss zu Russland, das sich vehement dagegen aussprach und versuchte, die Mission politisch zu verhindern. Otto Liman von Sanders wurde letztlich zum Generalinspekteur der türkischen Armee bestellt.
Im November 1914 wurde in Syrien die 4. Armee mit dem Ziel
neu aufgestellt, gegen die britischen Streitkräfte in Ägypten, insbesondere den
strategisch wichtigen Suezkanal, zu operieren. Dem türkischen Oberbefehlshaber,
Djemal Pascha, war Oberst von Frankenberg als Chef des Generalstabs zur Seite
gestellt worden. Er wurde durch weitere deutsche Offiziere (Oberst Freiherr von
Kreß, Oberst Trommer, Major Hunger, Major Laufen, Hauptmann von der Hagen,
Rittmeister Welsch, Hauptmann Gerlach, Hauptmann Heibey) unterstützt. Im
Februar 1915 wurde der erste Angriff mit Ziel Suezkanal durchgeführt. Der Suezkanal
wurde zwar erreicht, es gelang auch kurzzeitig eine Pontonbrücke zu errichten,
letztlich musste das Expeditionskorps sich jedoch vor starken feindlichen
Kräften zurückziehen. Von den deutschen Offizieren starb Hauptmann von der
Hagen während der Unternehmung. Nach dem Scheitern der ersten Suez-Expedition
wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur geschaffen. Hierzu zählte
insbesondere der Bau einer Eisenbahnverbindung von Asule über Ramle, Birseba,
Hafir el Auduscha nach Jerusalem (Mai 1916). Darüber hinaus wurden Lazarette
und Magazine angelegt sowie die Wasserversorgung verbessert.
Auf Ersuchen der Türkei entschloss sich die deutsche
Heeresleitung im März 1916, ein deutsches Expeditionskorps, Kennwort „Pascha“
(Pascha I) auszurüsten. Anfang März 1916 trafen die Truppen des Korps in
Südpalästina ein. Österreich hatte sich an dem Expeditionskorps durch Stellung
von zwei Gebirgsbatterien beteiligt. Die Gesamtstärke des Expeditionskorps
„Pascha I“ belief sich auf 16.000 Mann.
Mitte Juli 1916 entschloss sich Oberst Freiherr von Kreß
zu einer erneuten Unternehmung gegen den Suezkanal. Am 02. August 1916 wurde
auch dieser Angriff durch die Briten abgewehrt. Damit war auch das zweite
„Suez-Unternehmen“ gescheitert. Ab diesem Zeitpunkt ergriffen die Britien die
militärische Initiative und griffen nunmehr die türkisch-deutschen Truppen in
Palästina an. Am 26. März 1917 erfolgte eine gemeinsame
Operation von See- und Landstreitkräften gegen die von Major Tiller (in
Friedenszeiten beim Füsilier-Regiment Nr. 33, Graf Roon, Garnison Gumbinnen) verteidigte Stadt Gaza.
In dieser ersten Schlacht von Gaza konnten sich die
deutsch-türkisch-österreichischen Verteidiger gegen die Briten behaupten.
Leutnant Cordier und der Kommandeur der österreichisch-ungarischen Haubitzbatterie,
Hauptmann Ritter von Tuczewski, fanden bei den Kämpfen den Tod. Auch der zweite
Angriff der Briten auf die Stadt Gaza am 18.04.1917 scheiterte.
Im Frühjahr 1917 wurde unter dem Decknamen „Pascha II“ auf
dem Truppenübungsplatz Neuhammer in Schlesien mit den Vorbereitungen zur
Aufstellung des „Asienkorps“ begonnen. Das Expeditionskorps setzte sich aus
ausgesuchten tropendiensttauglichen Offizieren, Unteroffizieren und
Mannschaften zusammen, die größtenteils der Westfront ausgegliedert wurden.
Ziel dieser Maßnahme war eine gegen Bagdad gerichtete deutsch-türkische
militärische Operation. Mit der Planung und Durchführung war General von
Falckenhayn beauftragt worden. Die Lagebeurteilung fühte allerdings zu dem
Entschluss, die Operation gegen Bagdad aufzugeben und statt dessen die
Sinai-Front zu verstärken. Nach dem Eintreffen der Einheiten des „Asienkorps“
und der am 28.09.1917 erfolgten Eigliederung der Sinai-Truppen als 8. Armee,
unter den Befehl der Heeresgruppe „Jildirim“, ergab sich folgende Gliederung:
1. Die 6. Armee in Mesopotamien, Oberbefehlshaber Halil
Pascha, bestehend aus dem XIII. Armeekorps (46., 2. und 6. Division sowie einer
selbständigen Kavallerie-Brigade) und dem XVIII. Armeekorps ( 14, 51. und 52.
Division, sowie Mosul-Gruppe)
2. Die 7. Armee bei Aleppo, Oberbefehlshaber Mustafa Kemal
Pascha, ab 31.10.1917 Fewzi Pascha, bestehend aus dem III. Armeekorps (59., 24.
und 50. Division) und dem XV. Armeekorps
(19., 20. Division, 2. kaukasische Kavallerie-Brigade und deutsches Asienkorps)
3. Die 8. Armee in Palästina, Oberbefehlshaber Oberst
Freiherr von Kreß, ab dem 01.12.1917 Djewad Pascha, bestehend aus dem XX.
Armeekorps (16., 54, 26. und 3. Division) sowie dem XXII. Armeekorps (7., 53.,
arabisches 27. Division und der 3. Kavallerie-Division).
Die erheblichen Desertationen von Soldaten der türkischen
Einheiten und Krankheiten führten sowie die schwierige Versorgungslage führten
dazu, dass die Kampfkraft der Truppe, insbesondere der türkisch-arabischen
Einheiten, stark eingeschränkt war.
Die Einheiten des „Asienkorps“ waren noch nicht in
Palästina eingetroffen, als am 20. Oktober 1917 die britische Armee durch den
Angriff auf Birseba die 3. Schlacht von Gaza eröffnete. Die starken Angriffe
der Briten führten dazu, dass die Front bis vor Jerusalem zurückverlegt werden
musste (17.11.1917). Die britische Offensive hatte sich damit zunächst
erschöpft, wurde aber Anfang Dezember 1917 fortgesetzt. Am 08.12.1917 eroberte
die britische Armee Jerusalem.
Erst am 11.12.1917 traf das Infanterie-Bataillon 701 als erster geschlossener Verband des „Asienkorps“ in Palästina ein. Die Abwehrkämpfe (1. und 2. Jordanschlacht) zogen sich über den Jahreswechsel weiter hin. Am 01. März 1918 wurde General von Falkenhayn durch Marschall Liman von Sanders als Oberkommandierender abgelöst. Im Juni 1918 entschied sich die Oberste Heeresleitung, die deutschen Truppen von der Sinai-Front schrittweise abzuziehen und auf dem Weg befindliche Verstärkungen anzuhalten. Dies sorget für erheblich Differenzen zwischen dem Oberkommandierenden von Sanders und der Heeresleitung, in deren Folge von Sanders seinen Rücktritt einreichte, der allerdings nicht akzeptiert wurde. Am 10.06.1918 wurde das erst am 04.06.1918 eingetroffene Jäger-Bataillon 11 abgezogen und sollte im Kaukasus eingesetzt werden. Das deutsche „Asienkorps“ zog sich zusammen mit den türkischen Truppen kämpfend bis hinter Aleppo zurück, wo am 30. Oktober 1918 die Nachricht von der Unterzeichnung des Waffenstillstandes eintraf.
Erst am 11.12.1917 traf das Infanterie-Bataillon 701 als erster geschlossener Verband des „Asienkorps“ in Palästina ein. Die Abwehrkämpfe (1. und 2. Jordanschlacht) zogen sich über den Jahreswechsel weiter hin. Am 01. März 1918 wurde General von Falkenhayn durch Marschall Liman von Sanders als Oberkommandierender abgelöst. Im Juni 1918 entschied sich die Oberste Heeresleitung, die deutschen Truppen von der Sinai-Front schrittweise abzuziehen und auf dem Weg befindliche Verstärkungen anzuhalten. Dies sorget für erheblich Differenzen zwischen dem Oberkommandierenden von Sanders und der Heeresleitung, in deren Folge von Sanders seinen Rücktritt einreichte, der allerdings nicht akzeptiert wurde. Am 10.06.1918 wurde das erst am 04.06.1918 eingetroffene Jäger-Bataillon 11 abgezogen und sollte im Kaukasus eingesetzt werden. Das deutsche „Asienkorps“ zog sich zusammen mit den türkischen Truppen kämpfend bis hinter Aleppo zurück, wo am 30. Oktober 1918 die Nachricht von der Unterzeichnung des Waffenstillstandes eintraf.
Stab der Heeresgruppe Jildirim:
Oberbefehlshaber, General der Infanterie von Falkenhayn
Chef des Generalstabes, Oberst von Dommes
Oberquartiermeister, Major Ludloff
1. Generalstabsoffizier, Major von Papen
Generalstabsoffiziere, Korvetten-Kapitaän von Janson,
Major von Ostrowski, Major Retzlaff, Hauptmann Gronewald, Obergeneralarzt Dr.
Steuber, Armee-Intendant Dr. Jakobs, osman. Hauptmann Tewsik und Ali Heidar
Bey
|
Asienkorps
Kommandeur, Oberst von Frankenberg und Proschlitz
Generalstab, Major Solger, osman. Hauptmann Kurt
Dschebbe, Major Platz
|
Einheit
|
Kommandeur
|
Infanterie-Bataillon 703
1. Kompanie,
Oberleutnant der Res. Von Sydow
2. Kompanie,
Hauptmann Hofmann
3. Kompanie Hauptmann
Sachze
I. Minenwerfer-Trupp
703 , Leutnant der Landwehr Schetelig
Infanterie-Geschützzug
703, Leutnant Böhm
Kavallerie-Abteilung
703, Leutnant von Poncet
MG-Kompanie 703,
Oberleutnant Kittel
|
Hauptmann Straßmann + 14.07.1918
Hauptmann Sternberg
|
Infanterie-Bataillon
702
1. Kompanie, Hauptmann
d. R. Gürtner
2. Kompanie,
Oberleutnant Reck
3. Kompanie,
Oberleutnant Knickmeyer
I. Minenwerfer-Trupp
702, Leutnant d.R. Koob
Infanterie-Geschützzug
702, Oberleutnant Lütz
Kavallerie-Abteilung
702, Leutnant John
MG-Kompanie 702,
Hauptmann Sternberg
|
Major Raith bis März 1918
Major Muther
|
Infanterie-Bataillon 701
1. Kompanie, Hauptmann
Géné
2. Kompanie, Leutnant
d.R. Lenartz
3. Kompanie,
Oberleutnant Oehme
I. Minenwerfer-Trupp
701, Leutnant d.R. Manerer
Infanterie-Geschützzug
701, Hauptmann d.R. Sternheim
Kavallerie-Abteilung
701, Oberleutnant Mohr
MG-Kompanie 701, Hauptmann Reiße
|
Major Oskar Staubwasser bis 24.01.1918
Rittmeister von Dungern
|
Gemischte Ersatzabteilung
|
Major Muther
|
Pionier-Ersatz-Abteilung
|
Hauptmann Riedlich
|
Feldlazarett 219
|
Stabsarzt Seiler
|
Feldlazarett 218
|
Stabsarzt Scharnweber
|
Feldlazarett 300
|
Stabsarzt Dr. Stein
|
Sanitäts-Kraftwagen-Abteilung 701
|
Leutnant Zetlmeyer
|
Munitions-Kraftwagen-Kolonne
für Minenwerfer
|
|
Pionier-Kompanie 701
|
Oberleutnant Jahr
|
Flak-Batterie 15
|
|
Artillerie-Abteilung 701
1. Batterie, Hauptmann Simon
2. Batterie, Hauptmann Kreuzberg
3. Batterie, Hauptmann von Henninges
gem.I.Mun.Kol.701, Oberleutnant Liebegott
|
Major Rechtern
|
MG-Abteilung Hentig
|
|
Feldbäckerei-Kolonne 74
|
|
Armee-Nachrichten-Kdr.70
Armee-Nachrichten-Park 1735
Blinker-Zug 1730
Armee-Fernsprech-Abtlg. 1701
Armee-Funker-Abtlg. 1722
Div. Konach 700
Div. Fernsprech-Abtlg. 1704
|
Hauptmann Schmidt
|
Kommandeur
Fliegerabteilung Jildirim
Bayr.Flieger-Abteilung
304, Hauptmann Walz
Flieger-Abteilung
303, Hauptmann Schumburg
Flieger-Abteilung 302, Hauptmann Elias
Flieger-Abteilung
301, Hauptmann Bieneck
Armee-Flug-Park,
Hauptmann Reegs
|
Hauptmann von Heemskerk
|
Kommandeur der Kraftfahrttruppen 771
Kraftrad-Abteilung 741
Armee-Kraftwagen-Staffel 731
Kraftwagen-Kolonnen 503, 506, 507, 515
Kraftwagen-Park 505
Armee-Kraftwagen-Kolonnen 701-715
Armee-Kraftwagen-Park 751
Kraftwagen-Kolonnen 501, 508, 508a, 508b, 511
Armee-Kraftwagen-Park 514 dazu 6 türkische und 3 österr.
Kraftw. Kol.
|
Major Malbrandt
|
Quellenhinweis:
Die vorgenannten Angaben und Karten wurden dem Band 4 der Schlachten des Weltkrieges, "Jildirim", deutsche Streiter auf heiligem Boden, Verlag Gerhard Stalling 1924, sowie den Erinnerungen Otto Liman von Sanders, Verlag August Scherl, Berlin, entnommen.
Weitere Quellen:
Der Kriegsschauplatz in Armenien und Mesopotamien
Prof.Dr. F.Frech, Verlag B.G. Teubner, Leipzig 1916
Das Deutsch-Türkische Waffenbündnis im Weltkriege
Carl Mühlheim, Verlag Koehler & Amberg, Leipzig 1940
Internet-Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Colmar_von_der_Goltz
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Liman_von_Sanders
http://de.wikipedia.org/wiki/Asien-Korps
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